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DOI: 10.1055/s-2007-973923
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Notfall "Schlaganfall" - Beim ischämischen Insult ist die MRT-Diagnostik doppelt so gut wie das CT
Publication History
Publication Date:
03 April 2007 (online)
Quelle: Chalela JA, Kidwell CS, Nentwich LM et al. Magnetic resonance imaging and computed tomography in emergency assessment of patients with suspected acute stroke: a prospective comparison. Lancet 2007; 369 (9558): 293-298
Thema: Standard bei der Diagnose eines akuten Schlaganfalls ist die Erstellung eines CT-Bildes. Inzwischen macht die Magnetresonanztomografie (MRT) der Computertomografie (CT) hier immer stärkere Konkurrenz, obwohl es bislang keine Daten gibt, die eine Überlegenheit dieser Methode bei der herkömmlichen Diagnostik im Rahmen der Notfallversorgung der Patienten belegen. Doch was ist nun besser, um einen Schlaganfall korrekt zu diagnostizieren - Röntgenstrahlen oder Radiowellen?
Projekt: Dieser Frage widmeten sich Dr. Julio A. Chalela, Charleston (South Carolina, USA), und seine Kollegen. Sie führten 304 Patienten mit der Verdachtsdiagnose 'Schlaganfall' zunächst einer MRT-Diagnostik zu. Innerhalb von maximal zwei Stunden erstellten sie dann zusätzlich ein Standard-CT. Zwei Neuroradiologen und zwei Schlaganfallexperten haben diese Bilder anschließend unabhängig voneinander ausgewertet.
Ergebnis: Fünfmal so sensitiv und doppelt so effektiv, so das Ergebnis der Auswertung, war das MRT im Vergleich zur CT-Diagnostik ohne Kontrastmittel zur Sicherung der Diagnose 'Schlaganfall'. Wurde die Bildgebung per MRT durchgeführt, waren sich die vier Gutachter bei 80 % der Fälle mit ihrer Diagnose einig. Nur bei 58 % der CT-Bildern gaben sie ein einstimmiges Urteil ab. Dabei war das MRT nur von Vorteil, wenn ein ischämischer Insult vorlag, im Falle einer hämorrhagischen Ursache des Schlaganfalls unterschieden sich die beiden Verfahren nicht in ihrer Effektivität.
Fazit: Damit lässt sich mit dem MRT doppelt so gut differenzieren, ob tatsächlich ein Schlaganfall vorliegt oder nicht. Interessant sind diese Studiendaten, weil die Patienten, die an dieser Studie teilnahmen, typisch für den Alltag in einer Notaufnahme waren. Daher lassen sich die Ergebnisse 1:1 auf den normalen klinischen Alltag übertragen, meinen die Autoren. Die nächste Frage ist jetzt, ob eine verbesserte CT-Technik dieselbe Effektivität erlauben könnte und dabei schneller und kostengünstiger arbeiten würde.
Schlüsselwörter: ischämischer Insult - hämorrhagischer Insult - CT - MRT