Eine besonders rasche und komplikationsarme Rekonvaleszenz ist Ziel der "Fast-track-Rehabilitation".
Dass es sich dabei auch lohnt, von manchem Lehrbuchwissen Abschied zu nehmen (Tab.
1), lässt sich am Beispiel der elektiven Kolonchirurgie überzeugend belegen. Nach
der Einführung von "Fast-track" war hier in einer ersten mulizentrischen Qualitätsanalyse
mit 977 Patienten die Rate an allgemeinen Komplikationen im Schnitt von 22 auf 9 %
gesunken. Ein Nebeneffekt war laut Schwenk die Halbierung der Klinikverweildauer von
16 auf sieben Tage.
Interprofessionelle Kooperation
Interprofessionelle Kooperation
Unverzichtbare Voraussetzung für das Gelingen der Fast-track-Rehabilitation ist die
interprofessionelle Kooperation. Aus chirurgischer Sicht können insbesondere laparoskopisches
Operieren sowie der Verzicht auf Magensonden und Wunddrainagen die perioperative Belastung
minimieren. Mindestens ebenso wichtig sind eine schonende Anästhesie und eine effektive
Schmerztherapie. Als sehr gut steuerbar bezeichnete Prof. Thomas Standl, Solingen,
die gemeinsame Gabe des volatilen Anästhetikums Desfluran (Suprane®) und des Opioids
Remifentanil (Ultiva®). Für die postoperative Schmerztherapie sei die thorakale Epiduralanalgesie
Mittel der Wahl. Ungewohnt sind der präoperative Verzicht auf lange Nahrungs- und
Flüssigkeitskarenzen sowie postoperativ die rasche Rückkehr zur oralen Versorgung
bzw. die frühe Mobilisation (Tab. 1). Beides erfordert - stärker als unter traditionellen
Regimen - eine aktive Beteiligung des Patienten.
Einen praxisorientierten Fast-track-Algorithmus für den Bereich "Kolonchirurgie" können
Interessierte kostenfrei bestellen unter Email: baxter@the-messengers.de.
Tab. 1 Traditionelles Management versus "Fast-track" in der Kolonchirurgie
Gabriele Blaeser-Kiel, Hamburg
Pressekonferenz "Fast-track: Der erste Algorithmus für eine schnellere Rehabilitation"
im Rahmen des 8. Deutschen Interdisziplinären Kongress für Intensivmedizin und Notfallmedizin,
veranstaltet von der Baxter Deutschland GmbH, München