Der Klinikarzt 2007; 36(3): 177
DOI: 10.1055/s-2007-973930
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Intensivmedizin - Pilzinfektionen auf dem Vormarsch

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Publication Date:
03 April 2007 (online)

 
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Auf deutschen Intensivstationen weisen bereits 17 % der Patienten mit Sepsis und septischem Schock eine invasive Mykose auf - allein oder zusammen mit Bakterien, so das Kompetenznetz Sepsis. Daher können Antimykotika bei Hochrisikopatienten (z. B. Diabetiker, neu beginnende Hämodialyse, Vortherapie mit Breitspektrumantibiotika) durchaus Bestandteil der empirischen Initialtherapie bei septischem Schock sein, meinte Prof. Eckhart Müller, Bochum. Immerhin können so 75% der invasiven Mykosen verhindert werden, die Letalität sinkt um 25%.

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Geringes Interaktionspotenzial

Medikamentöse Optionen bei Pilzinfektionen sind Polyene, Azole und Echinocandine. Letztere sind derzeit nur mit dem Wirkstoff Caspofungin (Cancidas®) vertreten. Caspofungin ist zur Behandlung invasiver Candida-Infektionen und als Salvagetherapie bei Aspergillose zugelassen, außerdem zur empirischen Behandlung bei febriler Neutropenie.

Die Substanz sei bei mindestens gleich guter Wirksamkeit deutlich besser verträglich als liposomales Amphotericin B, so Müller. "Und im Vergleich zu Voriconazol hat sie ein geringeres Interaktionspotenzial." So hemmt Caspofungin keines der Enzyme im Cytochrom-P450-System und beeinflusst auch die Pharmakokinetik von Amphotericin B und Itraconazol nicht. Dies mache die Substanz auch zu einem interessanten Kombinationspartner.

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Einsatz als Kombinationspartner

Eine retrospektive Studie zur Kombination von Caspofungin und liposomalem Amphotericin B bei 48 Patienten mit invasiver Aspergillose berichtet von Ansprechraten von 53 % in der Erstlinien- und 35 % in der Salvagetherapie. Auch die Kombination aus Caspofungin plus Voriconazol, war in der Salvagetherapie erfolgreich und mit höheren Überlebensraten assoziiert als eine Monotherapie mit Voriconazol. Ein besonderer Vorteil von Caspofungin ist außerdem, dass es auch gegen Candida-Spezies mit Fluconazol- oder Azolkreuzresistenz wirkt.

Dr. Beate Grübler, Hannover

Quelle: Satellitensymposium "Hit hard and early - gilt das auch für die antimykotische Therapie?" im Rahmen des 17. Symposiums Intensivmedizin + Intensivpflege, veranstaltet von der Merck Sharp & Dohme GmbH, Haar