Notfall & Hausarztmedizin 2007; 33(6): 338
DOI: 10.1055/s-2007-985005
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfaches Therapieschema und erleichtertes Gewichtsmanagement - Psychologische Barrieren der Insulintherapie überwinden

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Publication Date:
13 July 2007 (online)

 
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Ein einfaches Therapieschema und die Auswahl eines geeigneten Insulins können vielen Patienten mit Typ-2-Diabetes den Einstieg in eine Insulintherapie erleichtern. Dies war der Tenor der Experten auf einem Symposium zum Thema "Moderne Insulintherapie bei Typ-2-Diabetes", das anlässlich des 113. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) stattfand.

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Gemischte Gefühle um den Therapieeinstieg

Auf Seiten der Patienten bestehen teilweise Vorbehalte, wenn es um den Einstieg in die Insulintherapie bei Typ-2-Diabetes geht. Dazu gehören Ängste um den Arbeitsplatz, aber auch Befürchtungen, durch eine vermeintlich komplizierte Insulintherapie überfordert zu sein. "Auch Versagensgefühle spielen eine wichtige Rolle, wenn der Patient annimmt, Insulin wäre ihm erspart geblieben, wenn er sich mehr bewegt oder mehr abgenommen hätte", gab Dipl. Psych. Susan Woods aus Hamburg zu bedenken. Als besonders bedrohlich empfinden die Patienten darüber hinaus das Hypoglykämie-Risiko einer Insulintherapie. Insbesondere Patienten, die ohnehin Gewichtsprobleme haben, fürchten sich vor einer Gewichtszunahme.

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Unkomplizierte Insulintherapie

PD Dr. Klaus-Peter Ratzmann, niedergelassener Diabetologe in Erkner bei Berlin, fasste die Anforderungen an ein modernes Therapieregime zum Einstieg in die Insulintherapie so zusammen: "Bei guter Blutzuckereinstellung sollte die Behandlung so einfach und sicher wie möglich sein und das Körpergewicht möglichst wenig beeinflussen." Die unkomplizierteste Form der Insulintherapie bei Patienten mit Typ-2-Diabetes ist die Kombination aus oralen Antidiabetika und abendlicher Einmalgabe eines lang wirksamen modernen Verzögerungsinsulins ("Bedtime-Insulin") wie beispielsweise Insulindetemir (Levemir®). Das lang wirksame moderne Insulin zeichnet sich durch geringe Wirkungsschwankungen aus [1] und bewirkt in der abendlichen Gabe signifikant weniger Hypoglykämien als abendlich verabreichtes NPH-Insulin [2].

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Erleichtertes Gewichtsmanagement

Laut Ratzmann liegt der Vorteil einer Therapie mit Insulindetemir gegenüber NPH-Insulin im besseren Gewichtsmanagement [2], [3], [4]. "Den größten Vorteil haben dabei Patienten mit einem hohen Body-Mass-Index (BMI)", betonte Ratzmann.

Dies verdeutlichte auch die weltweit durchgeführte Praxisbeobachtung PREDICTIVETM mit über 35 000 Teilnehmern. Die Auswertung einer Subgruppe von 2 377 Patienten mit Typ-2-Diabetes (europäische Kohorte), die zusätzlich zu ihren oralen Antidiabetika mit Insulindetemir behandelt wurden, zeigt einen mittleren Rückgang des HbA1c von 8,9 auf 7,6% [5]. Gleichzeitig verloren die Teilnehmer im Schnitt 0,7 kg an Körpergewicht. Als möglichen Grund für den Gewichtsvorteil von Insulindetemir diskutierte Ratzmann eine Verstärkung des Sättigungsgefühls und eine Verminderung des Appetits.

Quelle: Pressemitteilung der Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz.

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Literatur

  • 01 Klein O et al. Diab Obes Metab 2006; Online-early article doi: 10.1111/j.1463-1326.2006.00685. 
  • 02 Philis-Tsimakis A . et al . Clin Ther. 2006;  8 1569-1581
  • 03 Raslova K . et al . Clin Drug Invest. 2007;  27 279-285
  • 04 Hermansen K . et al . Diabetes Care. 2006;  29 (6) 1269-1274
  • 05 Dornhorst et al. Diab Med 2006; 23 (Suppl. 4): 136. 
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Literatur

  • 01 Klein O et al. Diab Obes Metab 2006; Online-early article doi: 10.1111/j.1463-1326.2006.00685. 
  • 02 Philis-Tsimakis A . et al . Clin Ther. 2006;  8 1569-1581
  • 03 Raslova K . et al . Clin Drug Invest. 2007;  27 279-285
  • 04 Hermansen K . et al . Diabetes Care. 2006;  29 (6) 1269-1274
  • 05 Dornhorst et al. Diab Med 2006; 23 (Suppl. 4): 136. 
 
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