Der Klinikarzt 2007; 36(7): 417
DOI: 10.1055/s-2007-985412
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Antihypertensive Therapie - Früher Einsatz von Fixkombinationen optimiert Blutdruckeinstellung

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Publication Date:
26 July 2007 (online)

 
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Sicherlich hat sich die Therapie von Hypertonikern in den letzten Jahren verbessert. Doch trotz effektiver Antihypertensiva gelingt es noch immer nur bei etwa 30-50 % der Hochdruckpatienten, den bislang empfohlenen Zielblutdruckwert von unter 140/90 mmHg zu erreichen, so die epidemiologische Datenlage. Den Grund für diese unzureichende Kontrolle sieht Dr. Antonio Coca, Barcelona (Spanien), nicht allein in der unzureichenden Therapietreue der Hypertoniker, sondern auch in der mangelnden Bereitschaft der Ärzte, die Behandlung frühzeitig zu intensivieren.

Dabei belegen immer mehr kontrollierte Untersuchungen, wie INCLUSIVE[1] , dass ein früher Einsatz von Fixkombinationen selbst bei Problempatienten Erfolg verspricht (Abb. [1]). An dieser prospektiven, offenen Studie nahmen ausschließlich Patienten teil, bei denen es nicht gelungen war, den Blutdruck mit einer Monotherapie unter 140/90 mmHg zu senken. "Das besondere an dieser Studie war, dass wir Patienten aus allen Problemgruppen eingeschlossen haben" berichtete Dr. Joel Neutel, Irvine (USA).

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Abb. 1 77 % der Problempatienten erreichten mit einer Kombination den systolischen Zielblutdruckwert nach: Sowers JR et al. J Clin Hypertens (Greenwich) 2006; 8 (7): 471-480 und Neutel JM et al. J Clin Hypertens (Greenwich) 2005; 7 (10): 578-586

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Fast 70 % im Zielbereich

Die Studienteilnehmer erhielten zunächst zwei Wochen lang einmal täglich 12,5 mg Hydrochlorothiazid (HCT). Bei anhaltend erhöhten Blutdruckwerten bekamen die Patienten anschließend acht Wochen lang einmal täglich die Fixkombination Irbesartan/HCT in einer Dosierung von 150/12,5 mg (CoAprovelTM). Ließ sich der Hochdruck auch damit nicht ausreichend senken, wurde die Dosis - bei insgesamt guter Verträglichkeit - verdoppelt.

Am Ende der 18-wöchigen Behandlung konnte mit dieser Strategie bei 69 % der Patienten das angestrebte Blutdruckziel (systolisch plus diastolisch) erreicht werden. Er sank im Mittel systolisch um 21,5 mmHg und diastolisch um 10,4 mmHg. Dabei spielte es keine Rolle, welcher Subgruppe die Patienten angehörten und mit welcher Monotherapie sie zuvor behandelt worden waren.

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Schwere Hypertonie: Fixkombination von Anfang an

Bei Patienten mit sehr hohem Blutdruck lohnt es sich sogar, sofort kombiniert zu behandeln, das zeigen die Ergebnisse der RAPHID[2]-Studie. Hier wurden Patienten mit unbehandelter schwerer arterieller Hypertonie, mit diastolischen Blutdruckwerten von über 110 mmHg und Hypertoniker, die trotz Monotherapie noch Werte von über 100 mmHg aufwiesen, zunächst eine Woche lang mit der fixen Irbesartan/HCT-Kombination in einer Dosis von 150/12,5 mg behandelt. Danach verdoppelte man die Dosis beider Komponenten für einen weiteren Monat.

Die Patienten der Kontrollgruppe bekamen dagegen zunächst eine Woche lang einmal täglich 150 mg und anschließend 300 mg Irbesartan als Monotherapie. Nach fünf Wochen hatten mit der Kombitherapie 47 % der Patienten den diastolischen Zielblutdruck von unter 90 mmHg erreicht, mit der Monotherapie waren es dagegen nur 33 %. Dabei wurde die Kombinationstherapie von den Patienten genauso gut vertragen, wie die Monotherapie.

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Versäumnisse nicht mehr aufzuholen

"Eine unzureichende Absenkung des Blutdrucks zu Beginn der Behandlung, lässt sich auch durch eine spätere Anpassung der Behandlung nicht vollständig korrigieren", warnte Neutel. So hatten in der VALUE[3]-Studie jene Patienten, die innerhalb des ersten Monats der Therapie eine deutliche Blutdrucksenkung zeigten, weniger kardiovaskuläre Ereignisse als jene, bei denen das erst nach einem halben Jahr der Fall war. "Es spricht deshalb einiges dafür, bei Patienten, die mit ihren Blutdruckwerten über 160/100 mmHg liegen, schon als First-line-Therapie eine niedrig dosierte Fixdosiskombination einzusetzen", so seine Schlussfolgerung.

Dabei scheint es jedoch nicht egal zu sein, welche Kombination zum Einsatz kommt. Denn in der COSIMA[4] -Studie mit Patienten, die durch eine Monotherapie mit Hydrochlorotiazid ihre Zielwerte nicht erreicht hatten, zeigte die Behandlung mit der Kombination Irbesartan 150 mg/HCT 12,5 mg, einen signifikant besseren antihypertensiven Effekt als die Kombination Valsartan 80 mg/HCT 12,5 mg. Bei der täglichen Überprüfung des Blutdrucks wurde eine durchschnittliche Differenz zwischen den beiden Gruppen von 2,4 mmHg für den systolischen Blutdruck gemessen.

Birgit Matejka, München

Quelle: Satellitensymposium "Overcoming inertia - regaining momentum in hypertension managment", auf dem 17. European Meeting on Hypertension, veranstaltet von sanofi-aventis und Bristol-Myers Squibb

Dieser Text entstand mit freundlicher Unterstützung der sanofi-aventis Deutschland GmbH, Frankfurt

01 Irbesartan/HCT blood pressure reductions in diverse patient populations trial

02 Rapid Achievement of BP Goals with Irbesartan/HCT Fixed Dose Combi

03 Valsartan Antihypertensive Long-term Use Evaluation

04 COronary Secondary prevention In the Münster Area

01 Irbesartan/HCT blood pressure reductions in diverse patient populations trial

02 Rapid Achievement of BP Goals with Irbesartan/HCT Fixed Dose Combi

03 Valsartan Antihypertensive Long-term Use Evaluation

04 COronary Secondary prevention In the Münster Area

 
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Abb. 1 77 % der Problempatienten erreichten mit einer Kombination den systolischen Zielblutdruckwert nach: Sowers JR et al. J Clin Hypertens (Greenwich) 2006; 8 (7): 471-480 und Neutel JM et al. J Clin Hypertens (Greenwich) 2005; 7 (10): 578-586