Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2007; 42(7/08): 530-537
DOI: 10.1055/s-2007-985506
Fachwissen
Topthema: Intraoperative Beatmung
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Besonderheiten bei der Beatmung von Kindern

Considerations in ventilation of infants and childrenAlexander Reich
Further Information

Publication History

Publication Date:
30 July 2007 (online)

Preview

Zusammenfassung

Die Sauerstoffreserven bei kleinen Kindern sind klein, da einem hohen Sauerstoffverbrauch eine geringe Transportkapazität gegenübersteht. Respiratorische Komplikationen sind bei sonst gesunden Kindern die häufigste anästhesieassoziierte Ursache für Komplikationen. Während der vergangenen Jahre hat das Wissen über die Auswirkungen verschiedener künstlicher Atemwege auf die Atemwege von Kindern stark zugenommen. Moderne Anästhesiekonzepte inkludieren neben der Spontanatmung auch den Gebrauch von Tuben mit Cuff.

Abstract

The oxygen reserves of infants are low because of high oxygen demand in combination with low transport capacity. Respiratory adverse events are one of the major causes of morbidity and mortality during paediatric anaesthesia. During the last years our knowledge has grown substantially about the influence of artificial airways on the airway of paediatric patients. Modern anaesthetic concepts in infants and children include the use of cuffed tubes as well as a spontaneous breathing child.

Kernaussagen

  • Viele anatomische und physiologische Parameter hängen nicht vom Alter ab.

  • Das Risiko von Komplikationen wird unter anderem durch die Erfahrung des Anästhesisten und die Art des operativen Eingriffs bestimmt.

  • Die Sauerstoffreserven von Kindern sind klein.

  • Für Kinder stehen inzwischen alle gängigen künstlichen Atemwege in passender Größe zur Verfügung - sie alle können sinnvoll genutzt werden.

  • Der Microcuff®-Tubus ist eine gute Alternative zu herkömmlichen Tuben mit Cuff.

  • Moderne Anästhesiekonzepte erlauben differenzierte Beatmungsmodi inklusive Spontanatmungsverfahren.

  • Die Überwachung der respiratorischen Funktion bei Spontanatmung während Narkosen ist non-invasiv möglich.

  • Das Tracheobronchialsystem ist bei Kindern sehr reagibel.

  • Mit dem Auftreten respiratorischer Komplikationen ist besonders während des Exzitationsstadiums zu rechnen.

  • Für die Therapie respiratorischer Komplikationen sind vorausschauende Konzepte, z.B. in Form fester Therapieschemata, sinnvoll.

Literatur:

Dr. med. Alexander Reich

Email: reich@anit.uni-muenster.de