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DOI: 10.1055/s-2007-991565
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Erfahrungen mit dem Inkretin-Mimetikum Byetta® - "Effektive HbA1c-Reduktion und Gewichtsabnahme überzeugen"
Publication History
Publication Date:
01 October 2007 (online)
- Gute Ergebnisse in kurzer Zeit
- "Wenn die Pfunde purzeln, geht für die Patienten die Sonne auf"
- Erfolg motiviert
- Übergewichtige Menschen mit Typ-2-Diabetes haben den größten Nutzen
- Blick in die Zukunft
- Wirkungen des Inkretin-Mimetikums Exenatide
- Referenz

Dr. Andreas Klinge, Hamburg: "Eine Reduzierung des HbA1c-Wertes mit Byetta® von acht auf sieben Prozent innerhalb eines halben Jahres halte ich für realistisch. Hinzu kommt der Vorteil der Gewichtsabnahme."
Seit Mitte April ist Byetta® (Wirkstoff Exenatide), das weltweit erste Inkretin-Mimetikum zur Therapie des Typ-2-Diabetes, in Deutschland auf dem Markt. Dr. Andreas Klinge, niedergelassener Diabetologe aus Hamburg, berichtet über seine Erfahrungen mit dem neuen Diabetesmedikament.
Rund 25 seiner Patienten mit Typ-2-Diabetes hat Dr. Andreas Klinge seit April auf das neue Medikament eingestellt. "Alle hatten einen schlechten HbA1c sowie enorme Probleme mit ihrem Gewicht. Bei ihnen hätte als nächstes eine Insulintherapie angestanden."
#Gute Ergebnisse in kurzer Zeit
Die Blutglukosewerte verbesserten sich bereits nach wenigen Tagen deutlich. Die Tagesprofile zeigten, dass das Gesamtniveau der Blutglukosewerte nach unten ging. Auch die HbA1c-Werte waren bei der ersten Kontrolle reduziert. Dr. Klinge geht davon aus, dass die in Studien gezeigte Verbesserung des HbA1c-Wertes von etwa einem Prozentpunkt in einem halben Jahr auch in der Praxis realistisch ist [1], [2], [3], [4], [5].
#"Wenn die Pfunde purzeln, geht für die Patienten die Sonne auf"
Neben der effektiven HbA1c-Reduktion ist die Gewichtsabnahme der ausschlaggebende Vorteil der neuen Therapie: "Die Typ-2-Diabetiker, die ich bislang auf das Inkretin-Mimetikum eingestellt habe, haben im Schnitt etwa ein halbes Kilogramm pro Monat an Gewicht verloren. Viele von ihnen hatten schon etliche Diäten ausprobiert und waren skeptisch bezüglich der Gewichtsreduktion." Umso größer sei dann die Freude, wenn die Patienten tatsächlich abnehmen, weil sie früher satt seien. Eine weitere Beobachtung, die Dr. Klinge machte, ist, dass sich die Essensvorlieben verändern. "Patienten erzählen mir, dass sie nun gerne zu Obst und Gemüse greifen und weniger Appetit auf fettreiche Speisen haben."
Bei etwa zwei Drittel der Behandelten traten überhaupt keine Nebenwirkungen auf. Ein Drittel litt zu Beginn der Therapie unter Übelkeit, die aber nach zirka zwei Wochen verschwunden war. Nur eine Patientin brach die Therapie aufgrund der Übelkeit ab. Alle verloren gleichermaßen an Gewicht. "Die Übelkeit kann also nicht der Grund für die Gewichtsabnahme sein", so Klinge.
#Erfolg motiviert
Es kostete den Diabetologen nicht viel Mühe, seine Patienten mit Typ-2-Diabetes von der neuen Substanz zu überzeugen. "Sie wussten, dass als nächstes eigentlich die Insulintherapie angestanden hätte. Vor allem die Aussicht auf Gewichtsabnahme im Gegensatz zu Insulin hat sie überzeugt." Das motiviere die Diabetiker, die Therapie fortzusetzen. "Viele fühlen sich fitter, haben beispielsweise wieder Spaß an der Gartenarbeit oder am Sport!"
Auch das einfache Therapieschema diente als Motivator. Dazu Klinge: "Die Patienten spritzen zweimal täglich eine Standarddosis, müssen die Dosis nicht an ihre Mahlzeiten oder körperliche Bewegung anpassen und auch die lästigen Blutzuckermessungen entfallen. Zudem hat die Substanz kein Hypoglykämierisiko, was bei vielen Patienten die Therapiebereitschaft erhöht."
#Übergewichtige Menschen mit Typ-2-Diabetes haben den größten Nutzen
Laut Klinge profitieren vor allem übergewichtige Menschen mit Typ-2-Diabetes von dem neuen Therapieprinzip. "Wir müssen ja auch die Kosten im Blick behalten. Davon ausgehend, dass übergewichtige Patienten einen erhöhten Insulinbedarf haben, fängt die Therapie ab einem BMI von 30 an, sowohl therapeutisch als auch kostenmäßig interessant zu werden."

Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes fühlen sich unter Exenatide wieder fitter
Blick in die Zukunft
Dr. Klinge ist gespannt auf weitere Studienergebnisse und eigene Erfahrungen. Er hofft, dass die Effekte, vor allem der Gewichtseffekt der Substanz, auch langfristig vorhalten. "Die 3-Jahres-Daten, die beim Kongress der ADA in Chicago vorgestellt wurden, lassen ja Gutes hoffen." Zudem sei er gespannt, ob die Gewichtsabnahme auch andere Parameter wie Bluthochdruck und Lipide beeinflussen und dadurch die Begleitmedikation reduziert werden könne.
Eine Kooperation mit Lilly Deutschland GmbH.
#Wirkungen des Inkretin-Mimetikums Exenatide
Exenatide... ...stellt die erste Phase der Insulinantwort wieder her und reduziert die erhöhten postprandialen Spitzen. ...verstärkt glukoseabhängig die Insulinsekretion aus dem Pankreas und reduziert die Blutglukosewerte. ...unterdrückt postprandial die Glukagonsekretion aus dem Pankreas und führt zu einer reduzierten Glukoneogenese in der Leber. ...verlangsamt die Magenentleerung und fördert die Sättigung. |
Referenz
Referenz

Dr. Andreas Klinge, Hamburg: "Eine Reduzierung des HbA1c-Wertes mit Byetta® von acht auf sieben Prozent innerhalb eines halben Jahres halte ich für realistisch. Hinzu kommt der Vorteil der Gewichtsabnahme."

Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes fühlen sich unter Exenatide wieder fitter