Notfall & Hausarztmedizin 2007; 33(8/09): 399
DOI: 10.1055/s-2007-991615
Editorial
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Was liest der Hausarzt?

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Publication Date:
01 October 2007 (online)

Jedes Jahr im August werden die von vielen Redaktionen mit Spannung erwarteten Ergebnisse der sogenannten LA-MED API-Studie veröffentlicht. Diese von den Verlagen, Pharmaunternehmen und Agenturen getragene Reichweitenbefragung ist die Nagelprobe für Redaktionen und Schriftleitungen, ob der mit der Zeitschrift eingeschlagene Kurs richtig ist. Befragt wurden im zweiten Halbjahr 2006 und im ersten Halbjahr 2007 repräsentative Stichproben aus einer Gesamtzahl von 65800 „APIs” - Allgemeinärzten, Praktischen Ärzten und Internisten. Der daraus resultierende sogenannte LpA-Wert (Leser pro Ausgabe) gibt die durchschnittliche Anzahl der Leser einer durchschnittlichen Ausgabe der jeweiligen Zeitschrift an. Daraus lässt sich ein „Ranking” erstellen. Traditionsgemäß wird diese Liste vom Deutschen Ärzteblatt angeführt, das jeder Arzt durch seinen Beitrag mit finanziert.

Die Liste der 15 analysierten Zeitschriften enthält noch weitere Verbandszeitschriften, die es über diese Schiene leichter haben ihre Leser an sich zu binden als Zeitschriften wie die Notfall & Hausarztmedizin, die sich auf dem „freien Markt” behaupten müssen. Andererseits fehlen in der Liste aber auch Fachzeitschriften mit sehr kleinen Leserkreisen, wie z. B. die ZFA - Zeitschrift für Allgemeinmedizin.

Für mich war gerade die jetzige Befragung spannend, weil Schriftleitung und Redaktion als Ergebnis einer kreativen Sitzung einen neuen Kurs der Notfall & Hausarztmedizin beschlossen hatten und weil auch andere wichtige redaktionelle Änderungen, wie z. B. das im Januar 2007 mitten in der Befragung geänderte Layout bei den Lesern auf dem Prüfstand waren. Die Notfall & Hausarztmedizin ist ja keine Zeitschrift mit Schwerpunkten auf wirtschaftlichen Informationen, Verbandsnachrichten oder einem hohen Unterhaltungswert. Sie ist eine der wenigen im hausärztlichen Bereich verbliebenen klassischen, wissenschaftlich orientierten Fortbildungszeitschriften. Ziel der strategischen Weiterentwicklung war (und ist) es, Ihnen statt redaktionell aufgepeppter Artikel Beiträge anzubieten, die mit einem Minimum an Tinte ein Maximum an Nutzwert erzielen, denn ihre Zeit ist kostbar! Mit der „Guten hausärztlichen Praxis” stellen wir ihnen ein Arbeitsinstrument zur Verfügung, das ergänzt wird durch weitere Elemente wie Patienteninformationen, Arbeitshilfen und Praxisleitlinien. So wird Ihnen viel bürokratischer Aufwand bei der Einführung eines Qualitätsmanagements erspart und Sie werden praxisnahe, aktuelle Informationen zu den TOP 100 Beratungsanlässen von Patienten erhalten - für Ihre „gute hausärztliche Praxis”. Statt irgendwelcher Models wollten wir ihnen Bilder von Patienten zeigen, wie sie in die Praxis kommen. Die Beiträge werden kritisch von Gutachtern geprüft und dabei wird auch immer die Frage gestellt: Sind diese Empfehlungen in der Praxis umsetzbar? Infolge dieses Konzepts ist die Anzahl abgelehnter Artikel drastisch gestiegen, was nicht immer leicht für die Redaktion war. Gleichzeitig wurde damit begonnen, Praxishilfen für das Qualitätsmanagement zu entwickeln. Ich empfehle Ihnen deshalb, die Notfall & Hausarztmedizin zu sammeln oder noch besser zu abonnieren, um zusätzliche Benefits aus dem Internet herunterladen zu können.

Im jetzt präsentierten Ergebnis der Befragung spiegelt sich die geänderte Strategie noch nicht voll wider - die Befragung lief seit September letzten Jahres und es gingen somit nur die ersten sechs Ausgaben der neuen Notfall & Hausarztmedizin mit ein. Dennoch konnten wir mit großer Freude feststellen, dass unsere Zeitschrift in Ihrer Gunst einen entscheidenden Sprung gemacht hat und mit fast 22 % mehr Lesern als in der letzten Umfrage unter allen beteiligten Zeitschriften den mit weitem Abstand größten Zuwachs aufweist. Ganz besonders stolz sind wir auch darauf, dass Sie die Notfall & Hausarztmedizin zusammen mit einer anderen klassischen Fortbildungszeitschrift mit 74 % ganz unangefochten und mit weitem Abstand bei der Frage, welche Zeitschrift Ihnen praxisnahe Informationen für Diagnostik und Therapie gibt, auf Platz 1 gesetzt haben.

Wir danken unseren Leserinnen und Lesern für ihr Vertrauen.

Abb. 1

Prof. Dr. med. Hagen Sandholzer

Leipzig