Dtsch Med Wochenschr 2007; 132(43): 2284
DOI: 10.1055/s-2007-991644
Korrespondenz | Correspondence
Leserbrief
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Neuroendokrines Pankreaskarzinom

K. Muehlenberg
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Publication Date:
17 October 2007 (online)

Zum Beitrag aus DMW 19/2007

Mit Interesse habe ich den Mediquiz Fall 2831 in der DMW 19/2007 [1] gelesen.

Folgende Fragen sind offen geblieben:

  1. Es handelt sich um ein neuroendokrines Pankreaskarzinom. ACTH wird - so vermute ich - durch den hochdifferenzierten Pankreas-Tumor gebildet. Sie beschreiben eine unauffällige Sella und eine regelrechte hypophysäre ACTH-Sekretion. Warum wurde hier, wie Sie schreiben, ein hypophysärer Exzess vermutet?

  2. Welches Ziel wurde mit der Pankreaslinksresektion bei (fortgeschrittener) Metastasierung verfolgt? ACTH wird vermutlich im Primärtumor wie in den Metastasen produziert.

  3. Warum wurde der Patient in die Warteliste für eine Lebertransplantation aufgenommen, wo bei neuroendokrinen Tumoren eine strenge Indikationsstellung verlangt wird, hier jedoch ein fortgeschrittenes - ca. 40 % der Leber scheinen Tumor-infiltriert zu sein - Grundleiden vorliegt. Ich habe mehrmals im Jahr - dann täglich - mit ähnlich jungen und schwerkranken Patienten zu tun, die auf die dringliche Lebertransplantation warten und für die keines der wenigen Spenderorgane zur Verfügung steht. Nach meiner Ansicht stellt die vorgestellte Erkrankung eine Kontraindikation im Sinne des Transplantationsgesetzes dar. Letztlich würde eines der raren Spenderorgane für einen anderen auf der Warteliste stehenden Patienten nicht zur Verfügung stehen. Bei diesem Thema wird der Leser der DMW in die Irre geführt.

Literatur

  • 1 Fohr B. Neuroendokrines Pankreaskarzinom - Mediquiz Fall 2831.  Dtsch Med Wochenschr. 2007;  132 1053-1054

Dr. med. K. Muehlenberg

Medizinische Klinik II, Krankenhaus Barmherzige Brüder

93049 Regensburg