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DOI: 10.1055/s-2007-998856
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Stand der internationalen Zusammenarbeit - Grenzüberschreitender Rettungsdienst
Publication History
Publication Date:
05 December 2007 (online)
Mit dem Zusammenwachsen der Europäischen Union nimmt auch die Bedeutung des grenzüberschreitenden Rettungsdienstes zu. Allerdings erfordert die tägliche Zusammenarbeit ein besonders hohes Maß an Abstimmung und Regelung, zumal die einzelnen Nationalstaaten über sehr unterschiedliche rettungsdienstliche Systeme verfügen. Dies gilt in besonderem Maß für den bodengebundenen Rettungsdienst. Die Luftrettung wird sowohl in Deutschland als auch in allen Anrainerstaaten - mit Ausnahme der Schweiz - immer als Ergänzung des bodengebundenen Rettungsdienstes durchgeführt. Die Bemühungen der Europäischen Union, die Zusammenarbeit der grenznahen Regionen (Euregios) zu fördern, zeigen ebenso Wirkung wie die Aufhebung der Grenzkontrollen und die damit verbundenen politischen Entwicklungen.
Ziel der Untersuchung war es unter anderem, den Stand der internationalen Zusammenarbeit zu dokumentieren, Schwierigkeiten aufzuzeigen und Möglichkeiten der Optimierung zu entwickeln. Einer Analyse der einschlägigen Literatur folgte die strukturierte schriftliche Befragung der zehn Bundesländer, die an mindestens ein Nachbarland grenzen. Abschließend wurde ein Experten-Workshop mit Vertretern aller beteiligten Organisationen durchgeführt.
Die Untersuchung ergab, dass bei zwei Dritteln (66%) der 49 Rettungsdienstbereiche Deutschlands, die über eine Grenze mit einem Staat oder mehreren anderen Staaten verfügen, grenzüberschreitende Rettungseinsätze stattfinden. Diese erfolgen in der Regel wechselseitig. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit beruht überwiegend auf regionalen Absprachen und inoffiziellen Kooperationen. Offizielle Vereinbarungen und Abkommen sind eine Seltenheit. Als Problemfelder, die einer Regelung bedürfen, wurden die Bereiche Finanzierung/Kosten, Recht, Organisation, Kommunikation und Standards/Qualifikation identifiziert.
Aufgrund der heterogenen Rahmenbedingungen der teilweise völlig unterschiedlichen Systeme bieten die Resultate auch eine Grundlage für den Aufbau und die Ausgestaltung grenzüberschreitender rettungsdienstlicher Kooperationen in der Europäischen Union.
Quelle: Wissenschaftliche Informationen der Bundesanstalt für Straßenwesen (bast)