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DOI: 10.1055/s-2008-1004611
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Diagnostik in der Urogynäkologie
Publication History
Publication Date:
13 February 2008 (online)
Kernaussagen
Die weibliche Harninkontinenz ist ein weit verbreitetes Problem, das neben den medizinischen Folgen auch Auswirkungen im sozialen Leben der Betroffenen und Konsequenzen für die Allgemeinheit im Rahmen der Gesundheitsökonomie hat.
Vor einer konservativen oder operativen Therapie kommt der Diagnostik im Rahmen der spezialisierten urogynäkologischen Sprechstunde eine entscheidende Bedeutung zu, da nur durch eine exakte Differenzierung der den Beschwerden zugrunde liegenden Pathologie die Patientin einer auf den individuellen Fall abgestimmten Therapie zugeführt werden kann.
Zur Basisdiagnostik gehören eine eingehende Anamnese, die gynäkologische Untersuchung mit Inspektion und Palpation, die Transvaginalsonografie, die Urindiagnostik sowie die einfachen Funktionsuntersuchungen wie Hustentest, Stehstresstest oder Vorlagenwiegetest.
In den Fällen, in denen die Untersuchungsergebnisse der Basisdiagnostik und die geschilderten Symptome divergieren, sowie in allen Fällen, in denen eine operative Therapie geplant ist, sollten Methoden der differenzierten urogynäkologischen Diagnostik wie die urodynamische Untersuchung, die Perinealsonografie sowie in Einzellfällen auch die Urethrozystoskopie zum Einsatz kommen.
Entscheidend ist die korrekte Durchführung und Bewertung der Verfahren der Basisdiagnostik, die im Grunde genommen komplett in der Praxis des betreuenden (urogynäkologisch interessierten und versierten) Frauenarztes durchgeführt werden kann, da so einem Teil der Patientinnen die unangenehmere, aufwendigere und naturgemäß teurere Spezialdiagnostik erspart werden kann.
Das Ziel muss sein, jede Patientin mit einer Therapie zu versorgen, die auf ihre persönliche Situation abgestimmt ist und ihre Lebensqualität optimiert.
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Dr. med. H.-C. Kolberg
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe · Marienhospital Bottrop gGmbH
Josef-Albers-Straße 70
46236 Bottrop
Email: hans-christian.kolberg@mhb-bottrop.de