Notfallmedizin up2date 2008; 3(2): 173-188
DOI: 10.1055/s-2008-1038673
Rettungsdienst

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Interhospitaltransfer

Heiner Krieter, Christof Denz
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Publication Date:
17 June 2008 (online)

Kernaussagen

Grundlagen

  • Der Sekundäreinsatz dient dem Transport eines bereits versorgten Patienten von einer Klinik in die andere.

Indikationen

  • Die Konzentration medizinischer Leistungen an spezialisierten Zentren steigert die Zahl der Sekundärtransporte, um die Versorgung kritisch kranker Patienten weiterhin zu gewährleisten.

Personal

  • Die Anforderungen des Sekundäreinsatzes bezüglich Personal, Rettungsmittel und Ausstattung unterscheiden sich erheblich von denen des Primäreinsatzes.

  • Neben einem Intensivtransportkurs werden praktische Erfahrung in der Intensivmedizin sowie praktische Einweisungen in die medizinisch-technische Ausstattung gefordert.

Ausstattung

  • Um einen sicheren Transport von Intensivpatienten zwischen zwei Kliniken ohne gravierende Einbußen in der Qualität von Monitoring und Therapie zu ermöglichen, bedarf es einer besonderen Vorhaltung.

  • Es existieren sowohl luft- als auch bodengebundene Systeme, die einen sicheren Transport von Intensivpatienten ermöglichen.

  • Bei Einsatz eines ITW oder ITH ist die Ausrüstung für den Sekundäreinsatz ausreichend bis gut auf den Einsatzzweck abgestimmt, bei Improvisation durch RTW/NEF bleiben häufig Defizite.

Transportstress

  • Neben Vibrationen und Beschleunigungskräften wirken insbesondere beim Lufttransport Schallpegel teilweise über 100 dB auf den Patienten ein, die einen Gehörschutz erforderlich machen.

Disposition

  • Leider fehlen bislang noch einheitliche Konzepte zur Disposition sowie eine überregionale Auswertung und Qualitätssicherung der Einsätze.

Einsatzablauf

  • Der disponierbare Sekundärtransport folgt einem festen Ablaufschema mit den vier großen Schritten Arzt-Arzt-Gespräch, Übernahme, Transport und Übergabe.

Dokumentation

  • Jeder Sekundäreinsatz wird dokumentiert und erfasst. Hierzu hat sich das von der DIVI entwickelte Verlegungsprotokoll (DIVI‐Protokoll Intensivtransport) bewährt.

Literatur

  • 1 Neubauer G. Zur ökonomischen Steuerung der Krankenhausversorgung unter DRG‐Fallpauschalen. Klauber J, Robra BP, Schellschmidt H Krankenhaus-Report 2003, Schwerpunkt: G‐DRGs im Jahre 1. Stuttgart, New York; Schattauer 2004: 101-119
  • 2 Krieter H. Sekundäreinsatz. Scholz J, Sefrin P, Böttiger B, Dörges V, Wenzel V Notfallmedizin. 2. Auflage. Stuttgart, New York; Thieme 2007: 495-500
  • 3 DIN 13050 .DIN Taschenbuch 257 Rettungsdienst. 3. Auflage. Berlin; Beuth 2004
  • 4 Hennes P. Rechtliche Grundlagen des Intensivtransports. Mendel K, Hennes P Handbuch des Rettungswesens. Witten; Mendel, BIII0.12 2001: 1-10
  • 5 Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin .http://www.divi-org.de 2004
  • 6 Schlechtriemen T, Ruppert M, Anding K H, Hennes J H, Stratmann D. Empfehlungen der BAND zum arztbegleiteten Interhospitaltransport.  Notarzt. 2003;  19 215-219
  • 7 Schlechtriemen T, Altemeyer K H. Das Intensivtransportsystem - ein neues Konzept für den bodengebundenen Intensivtransport.  Notfall Rettungsmed. 2000;  3 420-424
  • 8 Denz C, Viereckl J, Genzwürker H. et al . Ein modulares Fahrzeugkonzept für den bodengebundenen Intensivtransport - Das Intensiv- und Verlegungsmobil Mannheim.  Anaesthesiol Intensivmed. 2006;  47 319-328
  • 9 Denz C, Buhmann V, Viereckl J, Meinhardt J, Krieter H. Analyse arztbegleiteter Sekundärtransporte an einem Standort für Intensivverlegungen in Baden-Württemberg.  Anaesthesiol Intensivmed. 2008; 
  • 10 Krieter H. Transport von Patienten mit Infektionserkrankungen. Ellinger K, Denz C, Genzwürker H, Krieter H Intensivtransport. Köln; Deutscher Ärzteverlag 2005: 173-185
  • 11 Moecke H, Anding K. Intensivtransportprotokoll - Empfehlungen der DIVI und des Bayerischen Staatsministerium des Inneren.  Notfall Rettungsmed. 2000;  3 441-444

PD Dr., DEAA Heiner Krieter

Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
Medizinische Fakultät Mannheim
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

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68167 Mannheim

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