Klin Monbl Augenheilkd 1994; 205(12): 325-328
DOI: 10.1055/s-2008-1045538
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© 1994 F. Enke Verlag Stuttgart

15 Jahre automatisierte Perimetrie - Wohin führt der Weg?

15 Years Automated Perimetry - Where are we Going?Bernhard Lachenmayr, Otto-E. Lund
  • Augenklinik der Universität München (Direktor: Prof. Dr. A. Kampik)
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Publication History

Manuskript eingereicht am 4.2.94

in der vorliegenden Form angenommen

Publication Date:
08 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Vor 15 Jahren kam das erste vollautomatische Perimeter auf den Markt, der Octopus 201, entwickelt von Prof. Fankhauser in Bern. Manche der Vorbehalte, die seinerzeit gegenüber den Automaten geäußert wurden, haben sich bewahrheitet, viele jedoch nicht. Aus heutiger Sicht hat uns die automatisierte Perimetrie unschätzbare Vorteile für die klinische Diagnostik erbracht. Ihre wesentliche Stärke liegt darin, dass quantitative Daten erhoben werden, die einer statistischen Bearbeitung zugänglich sind. Sie ermöglicht eine sehr viel genauere Untersuchung des zentralen Gesichtsfeldes, als dies mit manuell-kinetischer Prüfung möglich ist. Die automatisierte Perimetrie hat in der Anwendung auch ihre Schwächen, was aber eher auf Fehler beim Untersucher zurückzuführen ist, als auf die automatisierte Perimetrie als solche. Im Rahmen der klinisch üblicherweise verwendeten Lichtsinnperimetrie werden wir während der kommenden Jahre schnellere und bessere Strategien zur Verfügung haben. Es wird in zunehmendem Umfang automatische Befundinterpretation geben. Die Entwicklung komplexer perimetrischer Prüfkriterien geht zum einen in Richtung Unabhängigkeit von Störungen der brechenden Medien (?. ?. zeitliche Kriterien), zum anderen in die Differenzierung verschiedener Zellpopulationen des visuellen Systems (Blau/Gelb-Perimetrie, Motion-Defined-Form etc.). Im Rahmen der objektiven Perimetrie steht bereits heute ein leistungsfähiges System zur Ableitung von Muster-ERG und Muster-VECP mit einer der Perimetrie vergleichbaren räumlichen Auflösung zur Verfügung. Die kommenden Jahre werden auch in diesen Bereichen interessante und umwälzende Neuentwicklungen bringen, die uns neue diagnostische Dimensionen eröffnen.

Summary

15 years ago the first fully automated perimeter became available, the Octopus 201, developed by Fankhauser in Bern. Some of the objections which were raised in those days against automated perimeters have turned out true, many, however, not. From todays perspective automated perimetry has brought tremendous advantages for clinical routine diagnosis. The essential power of automated perimetry is its ability to obtain quantitative data which can be processed statistically. The examination of the central visual field may be performed in a much more sophisticated way than by manual kinetic testing. Automated perimetry, however, also has its draw-backs, which are mostly due to mistakes or errors by the examiner, not so much to the method itself. For routine light-sense perimetry the upcoming years will give us faster and optimized testing strategies. Procedures for automated interpretation of visual field data will be developed. The interest in more complex perimetric test criteria goes on one hand into the direction of independence of disturbancies of the optical media (e.g. temporal criteria), on the other hand into the differentiation of various cell populations in the visual system (Blue/ Yellow-Perimetry; Motion-Defined-Form etc.). For objective perimetry a powerful system for pattern-ERG and pattern-VECP with a spatial resolution comparable to standard perimetric tests is available. Also in these fields of perimetry the coming years will bring interesting and revolutionary new developments which will open new diagnostic dimensions.