Klin Monbl Augenheilkd 1994; 205(12): 372-373
DOI: 10.1055/s-2008-1045547
© 1994 F. Enke Verlag Stuttgart

„Die Retina der Wirbeltiere” von Santiago Ramón y Cajal - Hundert Jahre in deutscher Sprache

“The Retina of the Vertebrates” by Santiago Ramón y Cajal - One Hundred Years Since Translation into GermanAntonio Bergua
  • Augenklinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen (Dir.: Prof. Dr. G.O.H. Naumann)
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Publication History

Manuskript eingereicht am 1.11.94

in der vorliegenden Form angenommen

Publication Date:
08 February 2008 (online)

Zusammenfassung

1894 erschien die Übersetzung von Ramon y Cajals Buch „Die Retina der Wirbelthiere” aus der Feder von Richard Greeff, damals junger Privatdozent in der Augenklinik in Berlin. Greeff, der sich selber mit der Darstellung von der Anatomie der Netzhaut mit Hilfe der Golgi-Cajalschen-Chromsilbermethode beschäftigt hatte, begeisterte sich an der Lektüre des Buches und stellte seine eigene Forschung der Übersetzung des Werkes zuliebe zurück. Cajal demonstriert mit seiner Färbemethode, dass die Netzhaut - folglich auch das Nervensystem - aus unabhängigen Neuronen besteht und kein Netz oder Synzythium ist. Diese neue Erkenntnis wurde erst nach vielen Jahren allgemein anerkannt und hatte einen großen Einfluß auf die deutsche Forschung

Summary

1894 Richard Greeff, a young scientist at the University of Berlin, translated the book “The retina of vertebrates” of Santiago Ramon y Cajal into German. Greeff himself had already applied the Golgi-Cajal-Chromic-Silver dye to the retina and was enthusiastic about the results of Cajal. He interrupted his own investigations in favour of translating the book into German. Cajal demonstrates that the retina contains individual neurons contradicting the theory at that time, that the nervous system is a synzythium. This new theory had a great impact on German science although it took years to be accepted unanimously.