Wert und Unwert von Konservierungsmitteln in Augentropfen - Praxisumfragen und experimentelle Untersuchungen zur Forderung des DAB 8/78

Zusammenfassung

Der 1. Teil der Arbeit befaßt sich mit der Anweisung des DAB 8/78, Augentropfen zu konservieren. Es wird ein Erhebungsbogen des Berufsverbandes der Augenärzte ausgewertet. Die an 353 gerichteten und von 350 Augenärzten beantworteten 4 Fragen bezogen sich auf den Bedarf nicht konservierter Augentropfen wegen Allergisierungsgefahr, auf die Aufbrauchfrist nach Anbruch, auf Infektionen durch nicht konservierte Augentropfen und auf Augentropfen, die vom Apotheker anzufertigen sind. Der 2. Teil befaßt sich mit der Untersuchung des pH-Wertes normaler und reduzierter Tränenflüssigkeit sowie der bakteriziden Wirkung der Lysozym und Lactotransferrin enthaltenden Tränenflüssigkeit und verschiedener Augentropfen mit Konservierungsmitteln. Abschließend kommen die Verfasser zum Ergebnis, dass der generelle Zusatz von Konservierungsmitteln zu Augentropfen, insbesondere solchen mit entzündungshemmenden und adstringierenden Substanzen, nicht erforderlich ist. Bezüglich der Aufbrauchfrist (Verfalldatum nach Öffnung) wird eine kostensparende Verlängerung auf 3 Monte für angezeigt gehalten.

Summary

The first part of this paper deals with the regulations in the DAB 8/78 stating that eye-drops are to be preserved. A questionnaire prepared by the German Association of Ophthalmologists is analyzed. The four questions put to 353 ophthalmologists and answered by 350 of these concern the need for unpre-served eye-drops because of the danger of allergization; the expiry date once the bottle has been opened; infections due to eye-drops without preservatives; and the need for eye-drops made up by pharmacists. The second part deals with studies on the pH-values of lacrimal fluid in cases of normal and decreased lacrimation, as well as with the bactericidal action of the normal tear fluid containing lysozyme and lactotransferrine and various eye-drops containing preservatives. The authors conclude that the general addition of preservatives to eye-drops, especially to those containing antiphlogistic and astringent substances, is unnecessary. Concerning the expiry date on the bottle, it is suggested that the period of use be extended to three months, thus helping to cut costs.