Klin Monbl Augenheilkd 1981; 179(9): 169-172
DOI: 10.1055/s-2008-1057284
© 1981 F. Enke Verlag Stuttgart

Visusbestimmung mit Hilfe des visuell evozierten kortikalen Potentials (VECP)*

Determination of Visual Acuity by the Visually Evoked Cortical PotentialCh. Teping
  • Arbeitsgemeinschaft II. Physiol. Abt. des Max-Planck-Instituts für Physiologische und Klinische Forschung, W. G. Kerckhoff-Institut, Bad Nauheim (Direktor: Prof. Dr. E. Dodt)
  • Univ.-Augenklinik Frankfurt/M. (Direktor: Prof. Dr. W. Doden)
* Vortrag auf der 52. Tagung Rhein-Mainischer Augenärzte 23./24.6.1979 in Gießen.
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Publication Date:
11 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Sehschärfe normalsichtiger Versuchspersonen wird durch Vorschalten von Plusgläsern stufenweise vermindert. Auf jeder Stufe wird das visuell evozierte kortikale Potential (VECP) auf Umkehr-Schachmuster abnehmender Größe registriert. Aus den erhaltenen Potentialaufzeichnungen wird jeweils die kleinste Mustergröße ermittelt, bei der eine soeben noch deutliche Antwort reproduziert werden kann. Die ermittelten Schachmustergrößen werden zu der an der Sehprobentafel erhaltenen Sehschärfe in Beziehung gesetzt. Ein Kontrast zwischen den jeweils dunklen und hellen Musterfeldern von 20% führt zu einer größeren Trennschärfe der Bestimmung als ein Kontrast von 100%. Bei Patienten, deren Sehschärfe bestimmt werden soll, wird gleichermaßen bei abnehmender Mustergröße nach der letzten, soeben noch reproduzierbaren Antwort im VECP gesucht. Durch Vergleich mit den bei Normalsichtigen erhaltenen Werten wird die fragliche Sehschärfe bestimmt.

Summary

Monocularly evoked cortical potentials were recorded monopolarly (3 cm above Prot. occ. ext. sup.) to steady-state checkerboard stimuli (check sizes 1.4 to 25 min, rev.freq. 7/s, mean luminance 10.8 cd/m2, field diameter 4.5 deg., centr.fix.). For a number of visual acuities (obtained by inserting plus lenses up to 3.0 dpt) the smallest check size evoking reliable VECPs was related to the visual acuities obtained at a visual test chart. The use of 20 instead of 100 per cent contrast stimuli provided a significant decrease of slope of threshold check size versus visual acuity, resulting in a three-fold increase in the resolution of data. The method permits the evaluation of visual acuities between 0.1 and 1.0 in normals and patients within limits of ± log 0.1 (1 σ) and ± log 0.2 visual acuity (2 σ).