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DOI: 10.1055/s-2008-1077140
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Koronare Herzerkrankung - Ausschluss mit MDCT auch bei unterschiedlichem Risiko
Publication History
Publication Date:
24 April 2008 (online)
Die Multidetektor-Computertomografie (MDCT) hat sich als viel versprechende Methode erwiesen, um nichtinvasiv eine koronare Herzerkrankung (KHK) auszuschließen. Unklar ist jedoch, wie das Verfahren bei unterschiedlichen KHK-Risiken abschneidet. G. Pontone et al. versuchten nun, dies zu klären. Clin Radiol 2007; 62: 978-985
Die Autoren untersuchten hierzu 120 Patienten, bei denen der Verdacht auf eine KHK bestand, mittels MDCT. Je nachdem, ob diese gemäß den Kriterien der American Heart Association (AHA) bzw. des American College of Cardiology (ACC) ein niedriges (Gruppe 1) oder ein hohes (Gruppe 2) KHK-Risiko hatten, wurden sie 2 unterschiedlichen Gruppen zugeordnet. Die Autoren analysierten in der Folge, wie zuverlässig sich das MDCT für die Diagnose bzw. für den Ausschluss einer KHK in Abhängigkeit vom vorbestehenden Risiko erwies. Als Vergleichsstandard diente eine konventionelle Koronarangiografie, der sich ebenfalls alle Teilnehmer unterzogen.
Gemäß der AHA/ACC-Kriterien gehörten 69 Teilnehmer (59%) der Gruppe 1 und 47 (41%) der Gruppe 2 an. 4 Patienten wurden von der Auswertung ausgeschlossen. In der Koronarangiografie fand sich bei 66 Patienten (57%) eine KHK, davon 28 aus der Gruppe 1 und 35 aus der Gruppe 2. Die Sensitivität und der negative Vorhersagewert für die Diagnose einer mindestens 50%igen Koronarstenose mittels MDCT waren im patientenbasierten Modell mit jeweils 100% sehr hoch. Spezifität und positiver Vorhersagewert zeigten in der Gesamtpopulation mit 86% bzw. 90% akzeptable Werte, die Genauigkeit lag bei 94%. In der Gruppe mit niedrigem Risiko blieb die Genauigkeit mit 93% nahezu gleich, die Spezifität betrug 88%. Bei Patienten mit hohem Risiko nahm die Genauigkeit auf 85% ab, die Spezifität auf 58%. Für den Ausschluss einer KHK erwies sich das MDCT als sehr effektiv aufgrund seiner hohen Sensitivität und des hohen negativen Vorhersagewertes.