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DOI: 10.1055/s-2008-1079283
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Schizophrenie - Balancierte antipsychotische Therapie
Publication History
Publication Date:
13 May 2008 (online)
Während bei der stationären Behandlung metabolische Störungen nicht immer wahrnehmbar sind, wird im ambulanten Alltag im Langzeitverlauf unter naturalistischen Bedingungen der Zusammenhang zwischen diesen Nebenwirkungen, der antipsychotischen Medikation und der Erkrankung besonders deutlich, berichtete der Psychiater Dr. Klaus M. Hitschfeld aus seiner Hamburger Praxis. Gegenstand der aktuellen Forschung ist, ob diese Veränderungen primär krankheitsimmanent oder sekundär therapieinduziert sind.
Diese Erfahrung wurde ebenfalls durch die UNITE-Studie [1] bestätigt, bei der die befragten Patienten mit Schizophrenie oder bipolarer Störung mehrheitlich über Schlafstörungen sowie Gewichtszunahme seit Krankheitsbeginn berichteten. Zudem gaben viele der Befragten an, dass die Gewichtszunahme weitere metabolische Störungen (z.B. Hypercholesterinämie, Hypertonie, Diabetes mellitus) auslöse oder bestehende verschlimmere und machten als Ursache die antipsychotische Medikation verantwortlich.
Eine möglichst optimale Therapiestrategie, welche eine erhöhte Compliance und Adherence verbessern, verringerte Rückfalls- und Rehospitalisierungsraten und längere Remissionen erwarten lässt, sollte neben einer stabilen Arzt-Patienten-Beziehung eine balancierte antipsychotische Therapie beinhalten, die im Einklang mit Psyche und Körper des Patienten steht, forderte Prof. Michael Deuschle, Mannheim.
#Wirksam und trotzdem gewichtsneutral
Verschiedene atypische Neuroleptika tragen in unterschiedlicher Weise zu hohen Prävalenzraten für Adipositas, Hypertriglyzeridämie und Diabetes mellitus bei. Für eine interessante Therapieoption aus der heterogenen Gruppe der Atypika hält Deuschle deshalb das Neuroleptikum Ziprasidon, das sich aufgrund seines Rezeptorprofils bei guter Wirksamkeit günstig auf den Metabolismus auswirkt (Tab. [1]). Die Ergebnisse kontrollierter Kurz- und Langzeitstudien zeigen für Ziprasidon eine niedrige Inzidenz von extrapyramidal-motorischen Symptomen (EPMS) und Spätdyskinesien, sowie eine Gewichts- und Fettstoffwechselneutralität. Ziprasidon besitzt eine lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung mit der höchsten Effektstärke bei einer Dosis von 160 mg/d. In der Akuttherapie empfiehlt Deuschle eine Zieldosis von 120 bis 160 mg/d.
Dr. Daniel Bomar, Linkenheim
Quelle: Pressehintergrundgespräch "Optimale und gute Verträglichkeit - erfolgreiche antipsychotische Therapie mit Zeldox®" Frankfurt 02. April 2008, veranstaltet von der Pfizer GmbH
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