Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2020; 55(10): 644-647
DOI: 10.1055/a-1142-1664
Kasuistik

Multiinfarktsyndrom nach Luftembolie bei Entfernung eines Zentralvenenkatheters

Multiple Stroke Syndrome Caused by Air Embolism Following Removal of a Central Venous Catheter
Svenja Wildfeuer
,
Thomas Standl

Zusammenfassung

Die Entfernung eines zentralvenösen Katheters auf einer Normalstation führt bei einem 53-jährigen Patienten mit einem bis dato nicht bekannten Ventrikelseptumdefekt zu einer paradoxen Luftembolie. Der Patient wird reanimationspflichtig und erleidet ein Multiinfarktsyndrom mit verheerenden neurologischen Ausfällen. Dieser Beitrag zeigt die Pathogenese und die erforderlichen Maßnahmen zur Vermeidung der paradoxen Luftembolie auf.

Abstract

The removal of a central venous catheter on a ward leads to a paradox air embolism in a 53-year-old male patient with an unknown ventricular septal defect. The patient undergoes sufficient cardiopulmonary resuscitation but suffers from a multiple stroke syndrome with serious neurological deficits.

Kernaussagen
  • Eine Luftembolie ist eine seltene Komplikation, die bei der Entfernung eines zentralvenösen Katheters auftreten kann.

  • Aufgrund eines atrialen oder ventrikulären Septumdefekts kann es zu einer paradoxen Embolie kommen, die sich häufig mit neurologischen Symptomen manifestiert.

  • Zur Vermeidung der Luftembolie wird die Entfernung in flacher oder Trendelenburg-Lagerung in maximaler Exspiration oder während eines Valsalva-Manövers empfohlen.

  • Durch Aufklärungs- und Schulungsmaßnahmen sowie die Implementierung einer Verfahrensanweisung können die Sensibilität für diese schwerwiegende Komplikation erhöht und die Inzidenz verringert werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. Oktober 2020

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