Bericht der Kommission „Deformitäten Register“ 2021

Im Mai 2019 ist unser Deformitäten Register der DWG live gegangen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Dateneingabe, dem Hochladen der Bilder oder dem Abschließen der Fälle sind mittlerweile sechs Zentren (mit über 10 eingegebenen Fällen) aktiv und haben zusammen über 200 Fälle vollständig eingegeben. Darüber hinaus erscheinen die ersten Ein-Jahreskontrollen im Register. Zur Erinnerung: Klinische Dateneingabe in den Registerbögen des WS-Registers der DWG (inkl. Skoliose Zusatzbögen und SRS Fragebögen) und Hochladen definierter Röntgenbilder im Register, die dann nach Surgimap, USA, übertragen und dort ausgemessen werden.

In der ersten Phase unserer Registerarbeit schließen wir zunächst ausschließlich operativ versorgte idiopathische Skoliosen im Jugendalter ein. In 227 Fällen liegen die kompletten Bögen einschließlich Röntgenanalyse vor. Es handelt sich in 84% um weibliche Pat. mit einem Durchschnittsalter von 15,3 Jahren. In 93% der Fälle erfolgte die Operation vom dorsalen Zugangsweg. Mit 32% wurde am häufigsten eine Operationsdauer von 2–3h bei einem Blutverlust von am häufigsten zwischen 100 und 500ml angegeben. An intraoperativen Komplikationen traten 1× Duraverletzung, 1× anästhesiologische Probleme und 3 x andere auf. An postoperativen Komplikationen wurden 2× sensomotorische Defizite, 1× Implantatfehllage, 1× Recurrenzparese, 1× kardiovaskuläre Probleme, 4× pulmonale Probleme, 1× Harnwegsinfekt und 3× andere dokumentiert. Intraop. Neuromonitoring in 71% durch das chirurgische Team. Lediglich 5% verzichten auf ein intraop. Monitoring.

Bei dorsaler Skoliosekorrektur wurden konkav in 66% ein Kobalt Chrom Stab und konvex in 82% ein Titan Stab (auf beiden Seiten in knapp 70% ein 5,5mm Stab, in 24% ein 6,0mm Stab) verwendet. In 88% dieser Fälle wurden ausschließlich Pedikelschrauben mit einer Schraubendichte von durchschnittlich 80% implantiert. Mit 60% und damit mit Abstand am häufigsten lag eine Lenke Typ 1 Krümmung vor. Die präop. Krümmungswinkel betrug im Durchschnitt 63° und konnte auf 26° korrigiert werden. Die thorakale Kyphose wurde geringfügig verringert (präop. 23°, postop. 19°). Mit zwischen 25 und 33% wurden am häufigsten Implantatsysteme von DePuy Synthes, Medtronic oder Silony verwendet.

Soweit die erste Datenanalyse. Mein Dank gilt allen Zentren für deren aktive Dateneingabe und harte Arbeit sowie dem ISPM und Surgimap für ihre wertvolle Unterstützung. Das umfassende Datenmaterial einschließlich 1-Jahreskontrollen werden wir als Abstract bei der Jahrestagung in Münster einreichen.

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Article published online:
23 August 2021