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DOI: 10.1055/a-1525-0347
Blutungsvolumen beeinflusst mikrostrukturelle Gehirnveränderungen nach SAH
Nach einer aneurysmainduzierten Subarachnoidalblutung (SAH) hat etwa jeder 2. Überlebende kognitive Probleme. Die Autoren stellten die Hypothese auf, dass initiale Faktoren wie das Blutungsvolumen und der klinische Schweregrad regionale Volumenveränderungen des Gehirns beeinflussen. Für die Überprüfung nutzte die Arbeitsgruppe um Lee die voxelbasierte MR-Morphometrie.
Das Ausmaß der längerfristigen GMV-Veränderungen hing vom klinischen Ausgangsstatus und vom Blutungsvolumen ab. Die Abnahme in bewusstseinskontrollierenden Hirnregionen korrelierte mit einer verlängerten postinterventionellen Aufwachzeit der Betroffenen. Unerwartet hatten Patienten mit SAH verglichen mit den Kontrollen ein höheres GMV in visuellen und auditorischen Kortexarealen. Die Autoren nehmen als Ursache eine Erholung oder kompensatorische, neuroplastische Prozesse an. Die langfristigen strukturellen Beeinträchtigungen unter Einschluss des limbischen Systems ähnelten denen bei Erkrankungen wie der Alzheimer-Demenz und posttraumatischen Schädigungen. Die genaue Pathophysiologie der chronischen neurodegenerativen Änderungen nach SAH bliebe unklar.
Publication History
Article published online:
06 July 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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