PPH 2021; 27(05): 209
DOI: 10.1055/a-1525-5854
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Stefan Blumenrode

Stress lass nach – wer hat diesen Satz noch nicht gedacht? In allen Lebensaktivitäten erleben Menschen immer öfter das Phänomen, das die Weltgesundheitsorganisation zu einem der größten Risikofaktoren des 21. Jahrhunderts erklärt hat. Vorbei sind die Zeiten, in denen auf Menschen herabgeschaut wurde, die mit den Anforderungen an und über ihre Grenzen gestoßen sind, ausgelaugt und ausgebrannt den Rückzug antreten mussten. Stress gehört mittlerweile zu den Volkskrankheiten moderner Gesellschaften.

Die Psychologie und Psychiatrie bedient sich des Vulnerabilitäts-Stress-Modells, um die Entstehung psychischer Störungen zu erklären, und leitet wirksame Therapiekonzepte ab. Die Reaktionen auf Stress sind vielfältig: In unserer Evolutionsgeschichte waren diese Folgen überlebensnotwendig, um die Sinne zu schärfen und die Körperfunktionen zu aktivieren, die für Flucht oder Kampf nötig waren. Der (post-)moderne Mensch muss sich nur noch selten aus Lebensgefahr retten. Stress tritt nicht kurz und punktuell auf, wir erleben Stress häufig als Dauerzustand, sind selbst ohnmächtig, um zu handeln. Dabei ist entscheidend für die körperliche, psychische und soziale Gesundheit, wie wir auf die Fülle der Stressfaktoren reagieren.

Ich wünsche Ihnen eine stressfreie Zeit, neue Erkenntnisse und einen entspannten Herbst.

Ihr

Stefan Blumenrode

In eigener Sache: Leider hat Birgit Reichert Anfang dieses Jahres aus beruflichen Gründen ihre Herausgeberschaft niedergelegt. Wir sind sehr froh, dass wir mit Heike Jansen eine sehr erfahrene Pflegeexpertin für unser Herausgeber-Team gewinnen konnten und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.

Stefan Blumenrode



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
22. September 2021

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