Sprache · Stimme · Gehör 2021; 45(04): 163
DOI: 10.1055/a-1582-8143
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Mit großen Daten kommt große Verantwortung

Zahl und Umfang an frei zugänglichen Entwicklungsdaten (Open-Access Developmental Data), die auch Gehirn- und Verhaltensentwicklung einschließen, sind in den letzten Jahren stark angewachsen. Damit brach in den Wissenschaften eine neue Ära an. Unter Verweis auf die größte Longitudinalstudie in den USA mit nahezu 12 000 Teilnehmer*innen im Alter von 9–10 Jahren, der Adolescent Brain Cognitive Development (ABCD) Study, werden Vorschläge für eine verantwortliche Datennutzung in der Entwicklungsforschung gemacht.

Fazit

Entwicklung vollzieht sich in verschiedenen sozialen Kontexten, und die Identitäten eines Individuums (z. B. psychisch, geschlechtlich, religiös, kulturell, Lebensstil, gesellschaftlich, politisch) sowie seine Adaptivität haben Anteil an einem Entwicklungsergebnis. Deshalb sind in der Forschung mehrdimensionale Daten zu erheben und deren Beziehungsstruktur zu berücksichtigen.
Frei zugängliche Entwicklungsdatensätze mit tiefgehender Phänotypisierung ermöglichen vielseitige Forschung, doch sie sind verantwortungsvoll zu handhaben. Das meint, die Stärken und Grenzen der Daten zu sehen, sie behutsam in statistische Analysen einzuschließen und sie vorsichtig zu interpretieren.



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Article published online:
30 November 2021

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