Neuroradiologie Scan 2021; 11(04): 244
DOI: 10.1055/a-1588-9398
Aktuell
Pädiatrisch

Veränderungen des zerebralen Blutflusses bei Frühgeborenen

Das dritte Trimester der Schwangerschaft stellt eine besonders wichtige Phase der Hirnentwicklung dar, in der Prozesse ablaufen, die auf eine starke Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr über das Blut angewiesen sind. Bei einer Frühgeburt können diese Prozesse und damit die Hirnentwicklung gestört werden. Inzwischen ist es mithilfe des Arterial Spin Labeling möglich den regionalen zerebralen Blutfluss (CBF) im unreifen Hirn zu quantifizieren.

Fazit

Der regionale zerebrale Blutfluss steigt bei Frühgeborenen während des extrauterinen dritten Trimesters signifikant an und ist assoziiert mit intraventrikulären Blutungen und einem offenen Ductus arteriosus. Der Anstieg des CBF mit zunehmendem Alter spiegelt wahrscheinlich die beschleunigte Hirnentwicklung und den gestiegenen metabolischen Bedarf in dieser kritischen Phase wieder. In weiteren Studien sollte der Zusammenhang zwischen den Veränderungen des CBF und dem neurologischen Langzeit-Outcome bei Frühgeborenen untersucht werden, um herauszufinden, ob der CBF als früher Biomarker für Hirnentwicklungsstörungen in Betracht zu ziehen ist.



Publication History

Article published online:
29 September 2021

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