Klin Monbl Augenheilkd 2021; 238(10): 1077-1083
DOI: 10.1055/a-1645-1616
Übersicht

Farbsinnstörung als Symptom von Konversionsstörungen im Kindesalter

Article in several languages: English | deutsch
Deborah-Teresa Thieme
1   Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Regensburg, Deutschland
,
Romuald Brunner
2   Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinikum Regensburg, Deutschland
,
Stephanie Kandsperger
2   Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinikum Regensburg, Deutschland
,
1   Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Regensburg, Deutschland
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Zusammenfassung

Hintergrund Nichtorganische Sehstörungen können sich verschiedenartig manifestieren. Die häufigsten Symptome sind Visusminderungen und Gesichtsfelddefekte. Farbsinnstörungen im Rahmen einer Konversionsstörung sind selten.

Material und Methoden Dieser Artikel behandelt den Fall eines 9-jährigen Jungen mit einer Farbsinnstörung als alleiniges Symptom einer Konversionsstörung. Die diagnostische Herausforderung in diesem Fall war eine zusätzlich vorliegende somatische Komorbidität – eine kongenitale Rot-Grün-Schwäche, die eine Diagnosestellung und deren Akzeptanz erschwerte.

Ergebnisse Zunächst sollten umfassende zielorientierte Tests zum Ausschluss einer organischen Ursache erfolgen. Bei Vorliegen einer Konversionsstörung ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ophthalmologen und Psychiatern/Psychologen wichtig. Gerade das zeitgleiche Vorliegen von somatischen und psychogenen Beschwerden kann diagnostisch herausfordernd sein.



Publication History

Received: 17 August 2021

Accepted: 06 September 2021

Article published online:
18 October 2021

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