Nierentransplantation und Immunsuppression

Prof. Dr. med. Stefan Thorban, München

Seit nunmehr über 40 Jahren ist die Nierentransplantation mittels postmortaler allogener oder Nierenlebendspende die häufigste und erfolgreichste Organtransplantation in Deutschland. In der vorliegenden Ausgabe von „Dialyse aktuell“ nehmen mehrere ausgewiesene Experten aus dem Bereich der Nierentransplantation Stellung zu folgenden Themen:

• allogene heterotope Nierentransplantation von postmortalen neonatalen Organspendern zu erwachsenen Empfängern

• Immunsuppression und Risiken bei Gravidität nach Nierentransplantation

• Management und Immunsuppression beim nierentransplantierten Polytrauma

Aufgrund der nach wie vor geringen Organspendebereitschaft in Deutschland sind eine Erweiterung des Spenderpools durch pädiatrische Spender und die damit verbundenen immunologischen Aspekte ein wichtiges Thema. Wichtig sind hierbei die Fragen:

• Wie sehen die Transplantationsergebnisse nach pädiatrischer Doppelnierenspende aus?

• Kommt es hierdurch zu einem Qualitätsverlust?

Darüber hinaus sollte aufgrund des deutlichen Anstiegs von langzeit- und mehrfachtransplantierten Patienten besondere Aufmerksamkeit auf die Besonderheiten der immunsuppressiven Behandlung von Patientinnen nach Nierentransplantation und Schwangerschaft gelegt werden. Es stellen sich die Fragen:

• Inwieweit beeinflusst die Schwangerschaft die Funktion des Nierentransplantats?

• Welche Besonderheiten der Immunsuppression sollten während dieser Phase beachtet werden?

In einem weiteren Schwerpunktbeitrag wird über das Notfallmanagement im Schockraum beim nierentransplantierten Patienten aufgeklärt. Auch hier steht die Immunsuppression, anatomische Veränderungen durch die Lage des Nierentransplantats und komplexe pathophysiologische Gegebenheiten in der Schockphase im Mittelpunkt.

Anhand von Studienergebnissen werden alle Fragen ausführlich diskutiert und therapeutische Konsequenzen erläutert.

Publication History

Article published online:
08 September 2022