Neuroradiologie Scan 2022; 12(04): 258-259
DOI: 10.1055/a-1889-2974
Aktuell
Pädiatrisch

Veränderte Diffusivität im fetalen Hirn bei angeborenen Herzfehlern

Neurologische Schädigungen sind die häufigste Komplikation angeborener Herzfehler. Wahrscheinlich kommt es infolge der durch die Herzfehlbildung veränderten Kreislaufverhältnisse zu Sauerstoffmangelversorgungen und damit zu Entwicklungsstörungen des Hirns. Bereits in utero zeigen sich in diffusionsgewichteten MRT-Aufnahmen Auffälligkeiten im fetalen Hirn, die auf solche Entwicklungsstörungen hindeuten – so das Ergebnis der vorliegenden Studie.

Fazit

Keiner der hier untersuchten Feten mit angeborenem Herzfehler wies morphologische Hirnveränderungen auf, doch die Unterschiede in den ADC-Werten im Vergleich zu den herzgesunden Feten deuten auf eine abnorme Axonendichte hin. Dabei scheinen nicht alle Hirnregionen gleichermaßen sensibel auf hypoxisch-ischämische Schädigungen während der Hirnentwicklung zu reagieren. Die fetale Diffusions-MRT könnte helfen, diese durch den Herzfehler bedingten Auswirkungen auf das sich entwickelnde Hirn zu erkennen, wobei der prognostische Wert der ADC-Veränderungen für die postnatale Entwicklung noch in weiteren Studien untersucht werden müsste.



Publication History

Article published online:
04 October 2022

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