Pädiatrie up2date 2024; 19(04): 313-330
DOI: 10.1055/a-1904-3063
Chirurgie/Orthopädie

Das entzündete Hüftgelenk – Teil 1

Frank Weller-Heinemann
,
Hans-Iko Huppertz

Bei Kindern und Jugendlichen mit Hüftschmerzen, Humpeln und Bewegungseinschränkungen sind verschiedene Differenzialdiagnosen zu beachten. In Teil 1 dieses Beitrags zu entzündlichen Hüftgelenkerkrankungen in dieser Altersgruppe wird auf die Coxitis fugax, die septische Koxitis, die Koxitis als infektionsassoziierte Arthritis und die Koxitis bei Hämophilie eingegangen. In Teil 2 folgen weitere Krankheitsbilder wie die juvenile idiopathische Arthritis (JIA) und der Morbus Perthes.

Kernaussagen
  • Das kindliche Hüftgelenk liegt im Inneren des Körpers, sodass es der Betrachtung und Palpation weniger gut zugänglich ist.

  • Die Ultraschalluntersuchung des Hüftgelenks sollte rasch und unkompliziert bei allen Auffälligkeiten verfügbar sein.

  • Die Kernspintomografie ist die aussagekräftigste Methode der Bildgebung des Hüftgelenks, aber aufwendig und teuer; bei jungen Kindern ist evtl. eine Analgosedierung nötig.

  • Die diagnostische oder therapeutische Punktion des Hüftgelenks bedarf der Anleitung und Übung.

  • Die Coxitis fugax ist die häufigste Gelenkentzündung bei Kindern und nur von kurzer Dauer; sie heilt folgenlos aus.

  • Die septische Koxitis mit und ohne Osteomyelitis ist ein infektiologischer Notfall; Diagnostik und Therapie sollen zügig eingeleitet werden.

  • Verschiedene systemische Infektionen können zu einer Koxitis führen: Röteln und Hepatitis B sind impfpräventabel, die Lyme-Arthritis ist antibiotisch behandelbar.

  • Gelenkblutungen bei Hämophilie können auch das Hüftgelenk betreffen und bedürfen einer raschen und zielgerichteten Therapie.



Publication History

Article published online:
10 December 2024

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  • Literatur

  • 1 Furtak M, Weller-Heinemann F. Alimentärer Skorbut als Ursache muskuloskelettaler Schmerzen bei einem 3-jährigen Jungen. Arthritis und Rheuma 2023; 43: 120-123