Journal Club AINS 2023; 12(02): 74-76
DOI: 10.1055/a-2025-8416
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Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen wird positiv bewertet

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren in der gesellschaftlichen Debatte zunehmend an Relevanz gewonnen. Politiker, Ökonomen, Wissenschaftler sowie Laien diskutieren kontrovers über dieses Thema. Allerdings ist das Wissen über KI häufig gering und die Wahrnehmung nicht ausschließlich positiv. Während eine Mehrheit optimistisch über die Fähigkeit von KI denkt, werden auch ethische Bedenken, Kontrollverlust und unerwünschte Folgen durch den unkritischen Einsatz von KI diskutiert. Auch die Haltung zum Einsatz von künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen ist nicht einheitlich. Anders als die Wahrnehmung von Fachkräften im Gesundheitswesen standen die Einstellungen von Patienten und ihren Angehörigen bisher weniger im Zentrum des Interesses.

Fazit

Patienten und ihre Angehörigen stehen dem Einsatz von KI im Gesundheitswesen offen gegenüber. Obwohl das Wissen über KI im Allgemeinen nur mittelmäßig ist, bewertete eine Mehrheit der Befragten KI im Gesundheitswesen im Allgemeinen als positiv oder sehr positiv. Es fiel auf, dass Patienten zurückhaltender waren, wenn es um die eigene Behandlung geht. Ältere Patienten, Frauen, Personen mit geringerer Bildung und geringerer technischer Affinität sahen den gesundheitsbezogenen Einsatz von KI zurückhaltender. Limitiert wird die Aussage der Studie u. a. durch das Single-Center-Design, die Erhebung in einer technikaffinen Region und den Erhebungszeitpunkt vor der Coronapandemie. Bezüglich des letztgenannten Punktes ergibt sich für die Autoren die Frage, wie sich die Pandemie auf die Wahrnehmung von KI ausgewirkt hat, als künftige Forschungsfrage.



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Article published online:
01 June 2023

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