Mitteilungen von rtaustria

Was mich (gerade) beschäftigt

Sehr geehrtes Mitglied bei rtaustria!

Jahresende bedeutet meist Rückblick. Mir steht aber aktuell nicht der Sinn danach. Ich muss mich mit der anscheinenden Blockade des MTD-Gesetzes auseinandersetzen. Das Gesetz hängt in einem „Raum“ fest und schafft es nicht in die parlamentarische Begutachtung und den Nationalrat. Es gilt herauszufinden, wer konkret in diesem „Raum“ sitzt und die Novellierung des MTD-Gesetzes behindert um darauf aufbauend Maßnahmen zu setzen. Wir werden Sie über unsere Homepage auf dem Laufenden halten.

Laut Gesundheitsberuferegister mit Stand Dezember 2022 gibt es ca. 5500 registrierte Radiologietechnolog*innen in Österreich. Wir sind das Fundament der medizinischen Bildgebung. Wir sichern durch qualitative Bildgebung die Versorgung der Patient*innen im Gesundheitswesen. Patient*innen brauchen Röntgenaufnahmen und Schnittbildverfahren (CT, MR, Ultraschall) zur Diagnostik und Verlaufskontrolle.

Wir gelten als Expert*innen in der Anwendung von Strahlung in der medizinischen Bildgebung und Strahlentherapie. Wir sind fixer Bestandteil der Teams für Radiologische Diagnostik und Kardiovaskuläre & Interventionelle Radiologie, Strahlentherapie, Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung.

Radiologietechnolog*innen Österreichs weisen ein Bachelorstudium auf, das die radiologische Diagnostik, inkl. MRT, CT, Sonografie, die interventionelle Radiologie/Kardioangiographie, die Nuklearmedizin & molekulare Bildgebung und die Strahlentherapie sowie medizinische Informationstechnologie und den Strahlenschutz abdeckt. Im Europäischen und im Nationalen Qualifikationsrahmen werden die Kompetenzen für den Level 6 (Bachelor) definiert: „Leitung komplexer fachlicher oder beruflicher Tätigkeiten oder Projekte und Übernahme von Entscheidungsverantwortung in nicht vorhersehbaren Arbeits- oder Lernkontexten, Übernahme der Verantwortung für die berufliche Entwicklung von Einzelpersonen und Gruppen.”

Passend zur Vorweihnachtszeit formuliere ich meine Wünsche an „das Christkind“. Bei den relevanten Playern im Gesundheitswesen deponieren wir diese Forderungen in regelmäßigen Abständen.

• Ich wünsche mir, dass die Arbeit von Radiologietechnolog*innen angemessen anerkannt und wertgeschätzt wird. Wir spielen eine wichtige Rolle bei der Durchführung von Untersuchungen und der Bereitstellung hochwertiger Bilder für die Diagnosestellung. Radiologietechnolog*innen sollen angemessene Arbeitsbedingungen haben, die ihre Gesundheit und Sicherheit gewährleisten. Dazu gehören beispielsweise ergonomische Arbeitsplätze, ausreichende Pausenzeiten und angemessene Personalbesetzung.

• Ich wünsche mir, dass unsere Berufsgruppe Ihre Kompetenzen, die Sie im Rahmen der Ausbildung und Weiterbildung erworben haben, auch tatsächlich einsetzen dürfen. Bereits jetzt lassen hier viele Arbeitgeber Potential liegen. Radiologietechnolog*innen KÖNN(T)EN mehr als wir DÜRFEN.

• Ich wünsche mir Entwicklungsmöglichkeiten für Radiologietechnolog*innen mit Karrierewegen und Spezialisierungen in bestimmten Bereichen, auch einhergehend mit einer Befugniserweiterung.

• Ich wünsche mir eine Überarbeitung der gesetzlichen Bestimmungen innerhalb des Berufsbildes von Radiologietechnolog*innen. Kompetenzen sind im MTD-Gesetz und in der FH-MTD-Ausbildungsverordnung als Befugnis in Form von Aufgaben und Tätigkeiten, zu deren Übernahme die Berufsgruppen berechtigt sind, geregelt.

rtaustria hat seit 2017 (und auch schon davor) viel Zeit in die Novellierung des Berufsbildes im MTD-Gesetz investiert und war mit unzähligen Stakeholdern im engen Austausch und dabei stets ein konstruktiver Gesprächspartner. Das MTD-Gesetz muss nach 31! Jahren endlich aktualisiert werden. Gemeinsam mit unserem Dachverband MTD-Austria drängen wir auf die Novellierung. Wir sehen dies als große Chance für wirksame Verbesserungen im Gesundheitswesen und dessen Weiterentwicklung, vor allem in Hinblick auf eine bestmögliche Patient*innenversorgung.

Ich bedanke mich bei allen Radiologietechnolog*innen, die in Ihren Funktionen und in Ihren Netzwerken unseren Beruf und dessen Weiterentwicklung unterstützen. Ein herzlicher Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen im rtaustria-Büro, die die ehrenamtliche Arbeit der rtaustria-Referent*innen großartig unterstützen. Ihnen allen wünsche ich erholsame Tage im Kreis Ihrer Lieben oder wenn Sie Feiertagsdienst haben, die eine oder andere ruhige Minute für den bewussten Genuss von Weihnachtskeksen.

Ihre rtaustria Präsidentin Sabine Weissensteiner

Publication History

Article published online:
28 November 2023