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DOI: 10.1055/a-2118-1527
„Viel hilft viel“ oder „weniger ist mehr“? – Bedeutung reflektierter Sauerstoffgabe im Rettungsdienst
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Dieser Artikel wirft einen Blick auf die Bedeutung von Sauerstoff im Rettungsdienst sowie seine medizinische Indikation. Darüber hinaus werden seine physikalischen, chemischen und physiologischen Eigenschaften beleuchtet. An einem Fallszenario soll letztlich die praktische Anwendung dargestellt werden, um die Integration in die tägliche Praxis darzustellen.
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Die Applikation von Sauerstoff ist eine der 5 häufigsten durchgeführten Maßnahmen im Rettungsdienst und stellt ein unverzichtbares Medikament im Rettungsdienst dar.
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Bei der Abgabe von Sauerstoff aus dem Blut in das Gewebe eines Organs spielt der Sauerstoffpartialdruck eine wichtige Rolle.
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Die Atemfrequenzsteigerung ist einer der ersten Kompensationsmechanismen des Körpers bei kritischen Erkrankungen, weswegen eine Atemfrequenz im Notfall ein unbedingt zu bestimmender Vitalparameter ist.
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Durch eine erhöhte Atemfrequenz kann der Körper verschiedenen kritischen Situationen entgegenwirken, indem mehr CO2 abgeatmet wird und kompensatorisch der pO2 steigt.
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Aufgrund potenziell schädlicher Auswirkungen einer Hyperoxämie wird die O2-Insufflationstherapie in den letzten Jahren zunehmend kritisch reflektiert.
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Die S3-Leitlinie beschränkt präklinisch den Einsatz von hochdosiertem Sauerstoff auf Patient*innen in kritischem Zustand.
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Eine NIV-Therapie kann auch bei Patient*innen mit COPD durchgeführt werden, doch sollten generell die Ausschlusskriterien beachtet werden.
Schlüsselwörter
Sauerstoff - Therapie - Rettungsdienst - Partialdruck - Sauerstoffsättigung - Bindungskurve - Atemfrequenz - nichtinvasive Beatmung - COPDPublication History
Article published online:
11 February 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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