Erste Hilfe bei Sportverletzungen – FIT statt PECH

H. Brils, J. Brils. Erste Hilfe bei Sportverletzungen – FIT statt PECH SPRINGER 2023, 143 S., 19,99 €, ISBN: 978–3–662–66469–8

Im Sport sind es oft die anwesenden Sportphysiotherapeuten*innen, die bei Unfällen und traumatischen Ereignissen Erste Hilfe leisten. Eine der traditionell häufigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen ist die unmittelbare Anwendung von Eis bzw. Kälte auf die verletzte Struktur. Im weiteren Verlauf kommt es dann zu Maßnahmen, die zusammengefasst unter der sogenannten PECH-Regel (Pause, Eis, Kompression und Hochlagern) bekannt sind.

Die Autoren verfolgen mit ihrem Buch das Ziel, diese PECH-Regel durch eine FITRegel (Funktion, Information und Therapie) zu ersetzen – „FIT ist das neue PECH“ proklamieren sie. Sie ziehen in ihrer Argumentationskette die Physiologie der Wundheilung zu Hilfe und plädieren für eine „bio-logische“ Herangehensweise in der Behandlung von Sportverletzungen. Alle mit der PECH-Regel assoziierten Maßnahmen widersprechen den Erfordernissen einer optimalen Wundheilung, während die FIT-Regel den Erfordernissen entsprechen soll. Die einzelnen Abläufe der Wundheilung sind sowohl für die beteiligten Zellen, die Matrix und die erforderlichen Botenstoffen verständlich dargestellt.

Die Autoren wählen die Ich-Form und schreiben insgesamt in einer verständlichen Sprache, die den Lesefluss erleichtert, aber manchmal fast flapsig wirkt. Nicht alltägliche Begriffe werden systematisch erklärt. Oft aber werden Statements zur PECH- und FIT-Regel wiederholt und leider selten mit Literatur belegt. An der einen oder anderen Stelle erscheint die Auswahl der Inhalte fast zufällig. Dadurch fehlt an diesen Stellen manchmal in meinen Augen die Stringenz.

Das Buch regt, trotz Schwächen, zum Nachdenken an.

Hans-Josef Haas, Sportwissenschaftler und Unternehmensinhaber aus Königswinter

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Article published online:
24 April 2024