Reisemedizin up2date 2025; 02(01): 53-67
DOI: 10.1055/a-2266-0410
Prävention

Malariaprophylaxe

Eva-Maria Neurohr
,
Sabine Bélard
,
Carsten Köhler

Nach wie vor erkranken Millionen und sterben Hunderttausende von Menschen jährlich an Malaria. Bewohner, hauptsächlich Kinder endemischer Regionen, tragen die Hauptlast der Malariamorbidität und -sterblichkeit. Aber auch Reisende, die sich in Malariarisikogebiete begeben, können erkranken und an einer Malaria versterben. Dieser Beitrag zeigt wirksame Prophylaxemaßnahmen auf, die das Infektionsrisiko der potenziell tödlichen Erkrankung Malaria reduzieren.

Kernaussagen
  • Von der Blutmahlzeit der Anophelesmücke bis zur Hämolyse befallener Erythrozyten und somit zum Auftreten von Symptomen (Fieberschüben) vergehen bei der Malaria mindestens 7 Tage.

  • In Endemiegebieten sind Kinder unter 5 Jahren besonders gefährdet, an einer Malaria zu versterben.

  • Importierte Malariaerkrankungen sind bei VFR überproportional repräsentiert.

  • Die P. falciparum-Malaria wird durch Plasmodium falciparum verursacht und ist die gefährlichste und gleichzeitig weltweit häufigste Form der Malaria. Unbehandelt verläuft die Plasmodium-falciparum-Malaria bei nicht Immunen nahezu immer tödlich.

  • Plasmodium ovale und Plasmodium vivax können in der Leber sog. Ruhestadien (Hypnozoiten) ausbilden, die ohne Eradikationstherapie noch Wochen bis Jahre später eine Malaria verursachen können.

  • Der Goldstandard in der Malariadiagnostik ist die Mikroskopie mit Dickem Tropfen und dünnem Blutausstrich.

  • Allen Reisenden wird unabhängig vom Level des Malariarisikos eine Expositionsprophylaxe mittels Vermeidung von Mückenstichen durch Barrieremaßnahmen und Anwendung von Repellents rund um die Uhr empfohlen.

  • Die Durchführung einer Chemoprophylaxe schützt sehr effektiv vor einer Malariaerkrankung. Allerdings gewährleistet sie keinen vollständigen Schutz und hängt maßgeblich von der korrekten Einnahme ab.

  • Bei Reisen in Länder mit mittlerem Malariarisiko wird neben der Expositionsprophylaxe in Einzelfällen auch eine Notfallselbstbehandlung empfohlen, wenn sich Reisende in abgelegenen Gebieten ohne Zugang zu medizinischer Versorgung innerhalb von 48 h aufhalten.



Publication History

Article published online:
07 February 2025

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