Pneumologie 2024; 78(09): 611
DOI: 10.1055/a-2321-4997
Pneumo-Fokus

Hoch dosiertes Isoniazid bei katG-Mutation nicht effektiv

Contributor(s):
Susanne Krome

Etwa 60% der Isoniazidresistenzen beruhten auf Mutationen von katG. Bei der Standarddosierung bleibt die frühe bakterizide Wirkung aus. Wenn InhA-Gene mutiert sind, können Resistenzen durch höhere Dosen von Isoniazid überwunden bzw. abgeschwächt werden. In Analogie erhielten in der randomisierten Phase-IIA-Studie 21 Erkrankte mit katG-Mutationen 15 oder 20 mg/kg Isoniazid für 7 Tage.

Fazit

Auch eine hoch dosierte Gabe von Isoniazid verfehlte bei katG-Mutation in der Frühphase der Tuberkulose eine relevante bakterizide Wirkung. Laut der Studiengruppe widersprechen die Ergebnisse klinischen Beobachtungen. Gausi et al. diskutieren als Ursachen andere Signalwege, Kombinations- und Späteffekte von Isoniazid. Für die Resistenzüberwindung werden alternative Behandlungsprotokolle als bessere Strategie eingestuft als die Höherdosierung. Bemerkenswert sei die deutliche Überlappung der MIC bei INH-Sensitivität, InhA- und katG-Mutation.



Publication History

Article published online:
16 September 2024

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