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Von Neugier und Hoffnung

Der antike griechische Dichter Hesiod (*vor 700 v. Chr.) hat den Pandora-Mythos überliefert. Göttervater Zeus wollte sich für den hinterlistigen Diebstahl des Feuers durch den Titanen Prometheus (der „vorher Bedenkende“) rächen, der es an die Menschheit weitergegeben und damit den Beginn der Zivilisation eingeleitet hatte. Zeus veranlasste deshalb die Erschaffung einer Frau, die mit verführerischer Schönheit und vielen guten Geistesgaben ausgestattet und Pandora (die „Allbeschenkte“) genannt wurde. Sie erhielt von Zeus einen großen Tonkrug (es war zu diesem Zeitpunkt noch keine Büchse) als Geschenk an die Menschen mit der Warnung, dass er keinesfalls von irgendjemand geöffnet werden dürfe. Der Götterbote Hermes brachte Pandora zu Epimetheus (der „nachher Bedenkende“). Trotz der Warnung des Bruders Prometheus, Geschenke des Zeus anzunehmen, heiratete Epimetheus Pandora. Diese öffnete den Krug, aus dem sofort alle Laster, Übel, Mühen, Krankheiten und der Tod entwichen und die Menschheit befielen. Erschrocken verschloss Pandora den Krug wieder, bevor auch die zuunterst liegende Hoffnung entweichen konnte. Diese ausgesprochen misogyne Darstellung (die sich in ähnlicher Weise in der Bibel als Sündenfall von Adam und Eva findet) soll allerdings die Verfremdung eines ursprünglicheren Mythos sein, in dem die Göttin der Erde den Menschen alle zum Leben notwendigen Dinge geschenkt hat, die diese aber infolge ihrer Neugier missbrauchten. Nach einer anderen Überlieferung war es übrigens Epimetheus, der den Krug öffnete …

Publication History

Article published online:
21 October 2024

• Literatur

• 1 Franzkowiak P. Gesundheits-Krankheits-Kontinuum. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Hrsg. Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Glossar zu Konzepten, Strategien und Methoden. Köln: BZgA; 2022. DOI: 10.17623/BZGA:Q4-i026-1.0