Notaufnahme up2date 2024; 06(04): 357-379
DOI: 10.1055/a-2382-9924
Organisation und Management in der Notaufnahme

Nicht-traumatologisches Schockraummanagement kritisch kranker Patienten

Michael Bernhard
,
Martin Alexander Hoffmanns
,
Bernhard Kumle
,
Philipp Kümpers
,
Mark Michael

Nicht-traumatologisch kritisch kranke Patienten kommen regelhaft in Notaufnahmen an. Ein geeigneter Bereich für diese Patienten ist der Schockraum, für dessen Ausstattung und Infrastruktur klare Vorgaben bestehen. Der (PR_E-)AUD²IT-Algorithmus ermöglicht ein strukturiertes und standardisiertes Management der Patienten und damit die schnellstmögliche Abklärung und Stabilisierung. Eine Versorgung nach dem „OSKARinED“-Akronym hilft, die wesentlichen Schritte bis zur Verlegung auf die Intensivstation umzusetzen.

Kernaussagen
  • Zur Versorgung kritisch kranker nicht-traumatologischer Patienten liegen fundierte epidemiologische Daten vor, die das breite Erkrankungsspektrum zeigen und den Stellenwert einer strukturierten Schockraumversorgung verdeutlichen.

  • B-, C- und D-Probleme stellen mit jeweils rund 30% die häufigsten Alarmierungstrigger für die Schockraumversorgung dar, neurovaskuläre und respiratorische Notfälle sind die häufigsten Abschlussdiagnosen.

  • Die nicht-traumatologische Schockraumversorgung wird in vielen Kliniken zunehmend etabliert und standardisiert.

  • Das Weißbuch zur Versorgung kritisch kranker nicht-traumatologischer Patienten bietet eine Orientierung für die materielle und personelle Ausstattung, und enthält zudem Alarmierungskritierien und Vorgaben zum Versorgungskonzept.

  • Das Schockraumbasisteam übernimmt die primäre Stabilisierung, Diagnostik und Therapie und kann je nach Voranmeldung und lokaler Ressourcen um weitere Teammitglieder bzw. Fachexpertise im erweiterten Schockraumteam ergänzt werden.

  • Der (PR_E-)AUD²IT-Algorithmus ist ein Versorgungskonzept, das speziell für die nicht-traumatologische Schockraumversorgung entwickelt wurde.

  • Ein eigenes Ausbildungskonzept für die nicht-traumatologische Schockraumversorgung ist mit dem Advanced Critical illness Life Support (ACiLS) verfügbar.

  • Nach Abschluss der initialen Schockraumversorgung ist ein großer Anteil der Patienten intensivpflichtig, aufgrund fehlender Intensivbettenkapazität muss aber oft eine prolongierte notfallmedizinische Behandlung („Bridging“) bis zur Intensivübernahme oder externen Verlegung erfolgen.

  • Für eine strukturierte Behandlung intensivpflichtiger Patienten in der Notaufnahme ist das Versorgungskonzept „OSKARinED“ beschrieben worden, das eine adäquate Versorgung unter ständiger Reevaluation und Definition von Zielparametern gewährleisten kann.



Publication History

Article published online:
02 October 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

 
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