Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2024; 22(04): 25-34
DOI: 10.1055/a-2385-4097
Wissen

Methylenblau – altbekannt und wiederentdeckt?

Alexandra Bodmann-Peschke

Zusammenfassung

Methylenblau (MB) ist in Abhängigkeit von den Bedingungen sowohl Pro- als auch Antioxidans, es beeinflusst den mitochondrialen Elektronentransport und verbessert den hämodynamischen Status. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde es in der Behandlung von Malaria und Psychosen eingesetzt. MB überwindet die Blut-Hirn-Schranke und ist heute ein vielversprechender Kandidat für die Therapie neurodegenerativer und psychischer Erkrankungen. Weitere Indikationen für die orale oder intravenöse Verabreichung sind z. B. Methämoglobinämie, Vasoplegisches Syndrom, Sepsis, Zyanidvergiftung und die Prävention postoperativer Adhäsionen. In vitro zeigt MB antivirale Wirkung gegen H1N1 und SARS-CoV-2. Bei Patienten mit G6PD-Mangel sowie bei SSRI-Einnahme ist ggf. mit schweren Nebenwirkungen von MB zu rechnen. Reversible Neurotoxizität kann Folge einer zu hohen Dosierung sein.



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Article published online:
04 December 2024

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