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DOI: 10.1055/a-2389-4111
Liebe Leserinnen und Leser,
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wir wünschen Ihnen ein gutes und gesundes neues Jahr.
Das Jahr 2025 wird geprägt werden, auch in der Pneumologie, durch maßgebliche Änderungen in der Gesundheitsversorgung und Kürzungen der Leistungsspektren in der Breite. Durch die Krankenhausverschlankung und die Neufassung der ambulanten Patientenversorgung entsteht eine schmalere Schnittstelle. Einerseits werden vermehrt medizinische Spitzenleistungen in der Pneumologie an zentralen Standorten erbracht, andererseits wird man für diese Therapien zuweilen weitere Wege in Kauf nehmen müssen. Beispielhaft für diese Überlegungen ist die multimodale Therapie des Lungenkarzinoms in den Frühstadien. Die diagnostischen Schritte inklusive der Histologie und der Molekularpathologie für alle Patienten mit Systemtherapie können dezentral erfolgen. Eine multidisziplinäre und ggf. überregionale Tumorkonferenz (MDT) entscheidet dann über das systemtherapeutische Vorgehen, und nach der Durchführung der Systemtherapie erfolgt die Resektion an einem ausgewählten Zentrum, welches die Fallzahlen und den Umfang der spezialisierten Leistung nachweisen kann. Die postoperative MDT empfiehlt die dezentrale und ambulante Therapie und Nachsorge. Die Vorschläge zu dieser Vorgehensweise sind in diesem Heft publiziert und deuten auf die dringende und zeitnahe Notwendigkeit der interdisziplinären Kooperation hin, insbesondere für die Behandlung der Betroffenen in der Fläche. Grundsätzlich gilt, dass für alle dieses Leistungsspektrum zur Verfügung steht, es bedarf jedoch eines konzertierten Überzeugungswillens aller Behandlungspartner, um die Betroffenen von diesen Konzepten zu überzeugen und zu dokumentieren, dass eine Vor- und Nachsorge regional auf bestem Niveau möglich ist.
Die Vorbereitungen zur Umsetzung des Lungenkrebsscreeningprogramms sind fast abgeschlossen. Auch hier gilt, dass spezialisierte Leistungen, die vergütet werden, mithilfe von digitalen regionalen Plattformen, die z. B. über die zertifizierten Lungenkrebszentren (LKZ) gesteuert werden, einfacher durchgeführt werden können.
So kann die aktuelle Neufassung der perioperativen Therapiekonzepte des Lungenkarzinoms dazu beitragen, dass zukünftige Maßnahmen, wie die koordinierte Vorsorge für das Lungenkarzinom, zeitnah machbar sind. Ressourcen, die bereits erfolgreich für die multimodale Therapie eingesetzt werden, sind in Zukunft für weitere Aufgaben nutzbar. Die bereits erfolgten Strukturmaßnahmen, wie z. B. die digitale Erfassung der Patientenströme, Hotlines, Video-Konferenzen und -Visiten und die LKZs, sind ein wichtiger Baustein und Vorraussetzung für den Erfolg aller Programme.
Die vielfach beschworene Zeitenwende der Krankenversorgung ist eine weitere Chance für die Pneumologie, stilbildend und qualitätssichernd einen Beitrag für die dringend gebotenen Veränderungen in der Patientenfürsorge zu leisten.
Christian Grohé
Publication History
Article published online:
22 January 2025
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