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DOI: 10.1055/a-2448-5647
Der Arzneipflanzengarten am Institut für Pharmazeutische Biologie der TU Braunschweig

Hinter den Betonbauten des Campus-Ost der Technischen Universität Braunschweig erstreckt sich auf ca. 2500 m2 eine grüne Oase, der Arzneipflanzengarten des Instituts für Pharmazeutische Biologie. Ursprünglich wurde er für die Studierenden der Pharmazie angelegt, die sich hier anschaulich einen Überblick über einheimische und bei uns kultivierbare Arznei- und Gewürzpflanzen verschaffen können. In den rund 40 Jahren seines Bestehens hat er sich jedoch zu einem über die Grenzen Braunschweigs hinaus bekannten und in der Öffentlichkeit beliebten „grünen Ort“ entwickelt, der zum Erkunden und Verweilen einlädt – er ist an allen Wochentagen öffentlich zugänglich ([Abb. 1]).


Die Geschichte des Arzneipflanzengartens begann mit der Einzäunung einer Brachfläche hinter dem 1981 errichteten Gebäudekomplex der Pharmazie. Mitarbeitende des Instituts und der damalige Direktor, Prof. Dr. Thomas Hartmann, hatten die Idee, dort einen Arzneipflanzengarten anzulegen und setzten alles daran, diese Idee in die Tat umzusetzen. Mit dem Einbau einer Drainage, der Anlage der Hauptwege und der Zuweisung von Mitteln zur Einstellung eines Gärtners nahm die Entwicklung des Arzneipflanzengartens Mitte der 1980er-Jahre Fahrt auf. Die ersten Arzneipflanzen wurden aus dem knapp 2 km entfernten Botanischen Garten der TU Braunschweig in den Arzneipflanzengarten umgesiedelt. Weitere Pflanzen kamen aus befreundeten Instituten in Würzburg, Münster und Bonn sowie aus Wildvorkommen hinzu. Das Arten- und Sortenspektrum wurde sukzessive, u. a. durch den Austausch im Verbund der Botanischen Gärten, erweitert.
Neben den heute relevanten Arzneipflanzen kann man im Arzneipflanzengarten seit 1991 auch Miniaturnachbildungen historischer Gärten bestaunen. Anfang der 1990er-Jahre kamen ein Felsgarten und ein Feuchtbiotop mit Teich und naturbelassener Wiese hinzu. Ein im Jahr 2005 eingeweihter Erweiterungsteil mit einem kleinen Rondell bietet die Möglichkeit, Sitzgelegenheiten aufzustellen und Freiluft-Veranstaltungen im Garten durchzuführen ([Abb. 2]). Von dieser Möglichkeit machen nicht nur die Pharmazeutischen Institute, sondern auch die Studierenden mit ihren legendären Arzneipflanzengarten-Partys regen Gebrauch. Seit 2008 leben im Arzneipflanzengarten auch drei Bienenvölker, die von einem Mitarbeiter des Instituts betreut werden. So dient der Arzneipflanzengarten nicht nur als Augen-, sondern auch als Bienenweide – und liefert vorzüglichen Honig.


Publication History
Article published online:
27 February 2025
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