B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2025; 41(01): 1-2
DOI: 10.1055/a-2479-3097
Editorial

Bewegungstherapie bei Post-COVID-Syndrom – eine zu wenig beachtete Chance

Volker Köllner
,
Gerhard Huber

Während die COVID-Pandemie für die meisten von uns der Vergangenheit angehört, leidet eine erhebliche Anzahl an Menschen in Deutschland weiterhin an den Folgen. Bei der großen Mehrheit der akut mit COVID-19 Infizierten heilt die Krankheit zwar in den ersten vier Wochen nach der Infektion aus, trotzdem sind weltweit bis zu 400 Millionen Menschen von einem Post-COVID-Syndrom (PCS) betroffen. Prävalenzschätzungen zum PCS reichen von etwa 5 bis 10% der Infizierten. Von diesen dürften wiederum ca. 5 bis 10% so stark betroffen sein, dass daraus längere Krankschreibungszeiten resultieren, die Lebensqualität deutlich beeinträchtigt ist oder sogar die Erwerbsfähigkeit gefährdet sein kann. Bei 50 000 000 Infizierten in Deutschland wären dies etwa 500 000 Menschen. Leider gibt es bisher keine genaueren Prävalenzzahlen für PCS in Deutschland. Auch wenn die Impfung das PCS-Risiko nach einer Infektion deutlich reduziert und die neueren Virusvarianten mit einem geringeren PCS-Risiko einhergehen, gibt es doch immer noch Neuerkrankungen – und eine erhebliche Zahl mehrjähriger chronischer PCS-Verläufe mit ungewissem Ausgang. Das PCS stellt also für das Gesundheits- und Sozialsystem sowie für die Gesellschaft insgesamt eine große Herausforderung dar, und das wird auch in den nächsten Jahren so bleiben.



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Article published online:
19 February 2025

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