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DOI: 10.1055/a-2492-8207
Nachrichten
Düstere Finanzlage
Laut DKI-Krankenhaus-Barometer erwarten 80 Prozent der Krankenhäuser für 2024 ein negatives Jahresergebnis. Zwei Drittel schätzen, dass sich die Zahlen 2025 weiter verschlechtern. Seit 20 Jahren muss das Team um DKI-Vorstand Dr. Karl Blum jährlich alarmierendere Formulierungen für die Finanzlage finden. Diesmal heißt es, die wirtschaftliche Situation sei „so dramatisch wie nie“. In Zahlen: 61 Prozent der befragten 366 Kliniken haben nach eigenen Angaben im Jahr 2023 Verluste gemacht. Neun Prozent meldeten ein ausgeglichenes Ergebnis, 30 Prozent einen Überschuss. Insgesamt hat sich bei 64 Prozent der Häuser das Jahresergebnis verschlechtert. Für 2024 erwarteten 79 Prozent ein negatives Ergebnis, elf Prozent gehen von ausgeglichenen Zahlen aus und zehn Prozent hoffen auf einen Überschuss. Grund seien u. a. Preissteigerungen bei Personal- und Sachkosten, die sich bei 88 Prozent stark oder sehr stark auf die Liquiditätssituation auswirken. Ob die Lauterbach‘sche Krankenhausreform an diesem Abwärtstrend etwas ändern kann?
Kommentar
Die Zahlen des DKI-Barometers verdeutlichen die dramatische finanzielle Lage der Krankenhäuser, und die Prognose für 2025 ist alles andere als optimistisch. Vor allem die fehlenden Inflationsausgleiche und die steigenden Personalkosten sind Krisentreiber. Dass eine Reform nötig ist, da sind sich alle Experten einig. Ob jedoch die geplante Reform den Abwärtstrend stoppen kann, das darf unter den aktuellen Vorzeichen angezweifelt werden. Die derzeitige wirtschaftliche Situation führt nicht zu den gewünschten Verbesserungen, sondern erhöht vielmehr den Druck und die Arbeitsbelastung in den Krankhäusern noch zusätzlich. Ohne eine grundlegende Veränderung und schnelle Finanzhilfen wird sich die Krise weiter verschärfen.
Publication History
Article published online:
03 February 2025
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