Aktuelle Ernährungsmedizin 2009; 34: S1
DOI: 10.1055/s-0028-1090130
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Balance muss stimmen

The Balance Must Fit
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. März 2009 (online)

Wir wissen es alle, bei einer gesundheitsbewussten Ernährung muss neben der Nährstoff- auch die Energiebilanz stimmen. Das bedeutet konkret, die mit der täglichen Kost aufgenommene Energie sollte möglichst genau dem Energieumsatz des Körpers entsprechen. Der Lohn für eine solche Ausgewogenheit: Das Körpergewicht bleibt über Jahre wenn nicht Jahrzehnte hinweg konstant. Wie wenig es allerdings vielen Menschen gelingt, in unserer heutigen Lebenssituation das Gleichgewicht zwischen Energieaufnahme und -bedarf zu halten, belegen die weite Verbreitung und kontinuierliche Zunahme von Übergewicht. Appetit und Heißhunger in den Griff zu bekommen – sie zu „zähmen” – fällt den meisten schwer.

Seit Langem schon sind daher Fragestellungen, die sich mit der Regulation des Energiehaushaltes und insbesondere des Essverhaltens durch das zentrale Nervensystem befassen, Gegenstand intensiver Forschungen. Es gilt dabei, die Natur und das Entstehen peripherer Hunger- und Sättigungssignale sowie deren Verarbeitung im Gehirn auf molekularer und zellulärer Ebene zu klären, um so deren Wirkung zu verstehen und sie eventuell beeinflussen zu können.

Dabei hat sich gezeigt, dass die Regulierung der Nahrungsaufnahme und damit des Energiegleichgewichtes ein sehr komplexer Prozess ist, der auf einem fein austarierten Zusammenspiel unterschiedlicher Hormone und Neurotransmitter beruht. Informationen über Energieaufnahme und -speicherung werden an das Steuersystem im Hypothalamus übermittelt, dort gebündelt analysiert und je nach Stoffwechsellage und aktuellem Energiestatus im Zusammenwirken mit der Hirnrinde in Empfindungen für Hunger und Sättigung übersetzt. Störungen dieser sensiblen Balance können fatale Folgen für die Entwicklung des Körpergewichtes und damit für die Gesundheit haben.

Obwohl an der Klärung vieler Fragen noch gearbeitet wird, geben die bisherigen Ergebnisse dieser Forschungen schon wichtige Hinweise für die praktische Ernährung sowie für Prävention und Therapie der Adipositas.

Im Rahmen seines 10. Journalisten-Workshops hat sich das Institut Danone Ernährung für Gesundheit e. V. dieser spannenden und gesundheitspolitisch bedeutenden Thematik angenommen – in Kooperation mit der Arbeitsgruppe „Physiologie und Verhalten” am Departement Agrar- und Lebensmittelwissenschaften der ETH Zürich. Die vorliegende Dokumentation informiert ausführlich über den aktuellen Stand des Wissens und bietet eine breite Palette neuester Forschungsergebnisse.

Die Herausgeber

Institut Danone Ernährung für Gesundheit e. V.

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