Thorac Cardiovasc Surg 1953; 1(1): 75-84
DOI: 10.1055/s-0028-1096143
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Der Einfluß des intrathorakalen Eiweißverlustes nach Pneumonektomie auf das „dynamische Proteingleichgewicht“

W. Auerswald, M. Wenzl
  • Physiologischen Institut der Universität Wien (Vorstand Prof. Dr. G. Schubert) und II. Chirurgischen Universitätsklinik Wien (Vorstand Prof. Dr. W. Denk)
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Publication Date:
11 December 2008 (online)

Zusammenfassung

An 10 ausgewählten Fällen, bei denen wegen Bronchuskarzinom bzw. entzündlicher Lungenprozesse eine Pneumonektomie ausgeführt wurde, wurde der Einfluß des intrathorakalen Eiweißverlustes auf das “dynamische Proteingleichgewicht” untersucht. Auf Grund der präoperativen Serumproteinkonzentration, der elektrophoretisch ermittelten Fraktionen und des Plasmavolumens wurden die Veränderungen dieser Werte am 2. und 6.—8. postoperativen Tag geprüft und hierzu Menge, Proteinkonzentration und Fraktionen des Ergusses in Beziehung gesetzt. Es zeigte sich:

  1. Die durchschnittliche Ergußmenge betrug 1200 ccm mit einem Eiweißgehalt von 55 g bzw. 31 g Albumin.

  2. Die Zusammensetzung des Ergusses wich signifikant von der des Serums ab (Albumin vermehrt, einzelne Globulinfraktionen vermindert).

  3. Das Serum zeigte bei normalen Plasmavolumswerten ein signifikantes Absinken der Totalproteine, der Albumine und eine Vermehrung einzelner Globulinfraktionen.

  4. Diese Veränderungen sind auf permeabilitätssteigernde Einflüsse zurückzuführen.

Da diese Veränderungen den schwerwiegenden Einfluß des Eiweißverlustes auf das Proteingleichgewicht erkennen lassen, ist eine objektive Überprüfung des Eiweiß- und Plasmavolumsstatus vor und nach der Operation sowie eine entsprechende Ersatztherapie notwendig.

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