Thorac Cardiovasc Surg 1978; 26(3): 201-204
DOI: 10.1055/s-0028-1096623
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Tierexperimentelle Untersuchungen zur Kontraktilität des Myokards bei verschiedenen Methoden des kardioplegisch induzierten Herzstillstandes*

Myocardial Contractility in Different Methods of CardioplegiaAn Experimental StudyW. Hügel, U. Uekermann, C. Franz, W. Isselhard, B. Schorn, Hj. Hirche, H. Lübbing, H. Dalichau
  • Abteilung für Kardiochirurgie, Lehrstuhl für Angewandte Physiologie und Institut für Experimentelle Medizin der Universität Köln
*Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des SFB 68 - Köln
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. Dezember 2008 (online)

Zusammenfassung

In einer tierexperimentellen Untersuchung an 22 Bastardhunden wurde der myokardprotektive Effekt der Bretschneiderschen Infusionskardioplegie und der Kirschschen Injektionskardioplegie miteinander verglichen (jeweils 90 min. Stillstand) und der alleinigen Ischämie (45 min. bei 30°) gegenübergestellt. Zur Beurteilung des myokardialen Status wurden folgende Kontraktilitätsindizes herangezogen: t - dp/dt max., Krayenbühlschei Kontraktilitätsindex und max. Vce. Nach ischämischem Herzstillstand und der Kirsch-Kardioplegie wurden Kontraktilitätsverluste über 40 % beobachtet, die auch nach einer Stunde Reperfusion keine nennenswerte Besserungstendenz zeigten. Bei der Gruppe mit Bretschneider-Kardioplegie war postischämisch nur ein geringer Kontraktilitätsverlust von etwa 7 % zu beobachten. Bereits 45 min. nach Wiedereinsetzen der Koronarperfusion entsprach der kontraktile Status wieder den präischämischen Ausgangsbedingungen. Nach diesen Befunden muß der Infusionskardioplegie nach Bretschneider auch hinsichtlich der postischämischen Kontraktilität ein guter myokardprotektiver Effekt zugeschrieben werden.

Summary

In 22 mongrel dogs the protective effect on the myocardium of Bretschneider- and Kirsch-Cardioplegia (90 minutes of cardiac arrest) was studied and compared with ischemic arrest (45 minutes at hypothermia of 30°C). Myocardial contractility was evaluated by the following indices of contractility: t - dp/dt max., Krayenbühl-Index of contractility and max. Vce. Depression of contractility of 40 % was observed after ischemic arrest and Kirsch-Cardioplegia, whereas in Bretschneider-Cardioplegia depression was only 7 %. Forty-five minutes after reperfusion contractility had returned to normal in the last group.

It is concluded that Bretschneider-Cardioplegia results in little reduction of postischemic contractility, and has a good protective effect on the myocardium.