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DOI: 10.1055/s-0028-1116038
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Akuter Infekt und Vitamin-B2-Mangelerscheinungen
Publication History
Publication Date:
22 April 2009 (online)
Zusammenfassung
Nicht nur bei lebensgefährdenden, sondern auch bei leichteren, einen gesteigerten Vitaminbedarf des menschlichen Organismus hervorrufenden Infekten sowie nach Verabfolgung von Sulfonamiden und Antibiotika, die wahrscheinlich die für den Vitaminstoffwechsel wichtige Bakterienflora im Intestinaltrakt schädigen, können Vitamin-B2-Mangelerscheinungen, besonders in Gestalt der Ariboflavinose, auftreten. Zwar handelt es sich dabei in erster Linie um abortive Formen dieser Avitaminose; es können aber auch polysymptomatische Krankheitsbilder manifest werden, wie an Hand von 2 Krankengeschichten gezeigt wird.
Nachtrag bei der Korrektur: Die Pat. F.K. erkrankte im November 1951 erneut an unerträglichem Juckreiz, ohne daß sonstige Symptome eines B2-Mangels manifest wurden. Nach 10tägiger Behandlung mit großen Polybiondosen war die Kranke beschwerdefrei. Damit ist der Beweis erbracht, daß es sich bei ihr in der Tat um eine latente B2-Hypovitaminose handelte.
Inzwischen konnte ich eine schwere, seit 2 Jahren bestehende Ariboflavinose bei einer 30jährigen Patientin beobachten. Die Behandlung bei mehreren Ärzten mit großen Mengen verschiedener Vitamine, besonders mit B2, war erfolglos geblieben. Ursache der Mangelerscheinungen waren zahlreiche beherdete Zähne, nach deren Beseitigung und damit Ausschaltung eines chronischen Infekts die Beschwerden verschwanden.