Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(37): 1381-1383
DOI: 10.1055/s-0028-1119866
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Hämoptoe und negativer Röntgenbefund der Lunge

Ein Beitrag zur Tracheobronchitis haemorrhagicaK. Reinhardt1
  • Strahleninstitut der Universitätskliniken im Landeskrankenhaus Homburg/Saar (Direktor: Prof. Dr. F. Sommer)
1 Herrn Prof. Dietlen zum 75. Geburtstag gewidmet.
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit berichteten wir über Hämoptoen, die nicht durch eine der bekannten Grundkrankheiten verursacht sind und demzufolge bei der röntgenologischen Untersuchung der Thoraxorgane keine pathologischen Veränderungen erkennen lassen.

Die Blutungen gehen von der Schleimhaut der Trachea und der großen Bronchen aus. Nach Anamnese, Verlauf und klinischem Befund haben wir diese Beobachtungen in drei Gruppen eingeteilt.

Bei Fällen der ersten Gruppe erfolgt die Blutung plötzlich und reichlich ohne sonstige Krankheitserscheinungen. Ihre Ursache sehen wir in varikösen Veränderungen an der Tracheobronchialschleimhaut.

Im Gegensatz dazu treten die Hämoptoen der zweiten Gruppe im Verlauf hartnäckiger trockener Tracheobronchitiden auf. Meist werden matudinal schwärzlich bräunliche Koagel expektoriert und nur vorübergehend kommt es zu spärlichem rein blutigem Auswurf. Ein starkes retrosternales Brennen steht im Vordergrund. Diese Erscheinungen werden mit tracheobronchitischen Schleimhautveränderungen, die hämorrhagische Erosionen aufweisen, in einen ursächlichen Zusammenhang gebracht und als Tracheobronchitis haemorrhagica bezeichnet.

Schließlich lassen sich hiervon Fälle abgrenzen, bei denen ein- oder mehrmalige profuse Hämoptoen im Verlauf oder während des Abklingens einer Grippe auftreten.