Dtsch Med Wochenschr 1930; 56(20): 825-826
DOI: 10.1055/s-0028-1125693
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Zur Frage der funktionellen Epilepsie1)

Friedrich Mauz - Oberarzt der Klinik
  • Aus der Universitäts-Nervenklinik in Marburg (Lahn). (Direktor: Prof. Kretschmer.)
1) Nach einem im Aerztlichen Verein Marburg am 19. VI. 1929 gehaltenen Vortrag.
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Neben den bereits bekannten explosiv-epileptoiden vasomotorischen Anfallskranken, neben den tetanisch-disponierten Psychopathen, bei denen über psychogene Angst und Tachykardie ein epileptischer Anfall entstehen kann (Guttmann, Lange), finden wir einen bestimmten psychophysischen Typ, dessen intrapsychische Spannung chronisch angiospastisch wirkt. Kommt es auf dem Boden dieser Veranlagung durch Zusammentreffen verschiedener Krampfreize und krampfauslösender Faktoren zu einer „Addition verschiedener epileptogener irritativer Noxen” (Förster), so kann ein Krampfanfall eintreten, ohne daß eine eigentliche Krankheit Epilepsie oder eine der bekannten symptomatischen Epilepsien bestehen muß. Therapeutisch wäre nur noch zu bemerken, daß ganz ähnlich wie beim Asthma eine körperliche und seelische Behandlung kombiniert werden muß.