Dtsch Med Wochenschr 1978; 103(49): 1958-1960
DOI: 10.1055/s-0028-1129376
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Bewertung der hyperbaren Sauerstofftherapie der Gasbrand-Erkrankung

Hyperbaric oxygen treatment in gas gangreneH. Nier, R. Sailer, P. Palomba
  • Chirurgische Klinik A der Universität Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. K. Kremer)
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Von 100 Patienten mit einer gesicherten Gasbrand-Erkrankung wurde bei 34 eine chirurgische Revision vorgenommen und neben der entsprechenden Schocktherapie eine Behandlung mit 30—60 Mega Einheiten Penicillin durchgeführt. Seit 1967 wurden 66 Patienten zusätzlich einer Behandlung in der Sauerstoffüberdruck-Kammer unterzogen. Ein eindeutiger Vorteil der hyperbaren Oxygenation in Hinblick auf die Mortalität nach einer Gasbrand-Erkrankung ließ sich bei diesen Patienten nicht feststellen. Lediglich eine mäßige Senkung der Amputationsquote nach Extremitätenverletzungen war zu verzeichnen. Auf eine weite Wunderöffnung und eine radikale chirurgische Entfernung des durch den Gasbrand bereits veränderten Gewebes kann auch in Zukunft nicht verzichtet werden.

Summary

Among 100 patients with proven gas gangrene surgical treatment was undertaken in 34 who also received 30—60 mega-units of penicillin, in addition to appropriate shock treatment. Since 1967, additional treatment in a hyperbaric chamber was undertaken in 66 patients. There was no clear-cut advantage of hyperbaric oxygenation as far as the death-rate was concerned. There was merely a moderate decrease in the amputation rate after limb injuries. Wide incision of the wound and radical surgical excision of all tissue affected by gas gangrene continues to be an essential form of treatment.