Dtsch Med Wochenschr 1908; 34(49): 2113-2114
DOI: 10.1055/s-0028-1135892
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Filariasis1)

zur Verth - Marinestabsarzt, kommandiert zur Klinik
  • Aus der Chirurgischen Universitätsklinik und Poliklinik in Berlin. (Direktor: Geh. Med.-Rat Prof. Dr. Bier.)
1) Vortrag in der Freien Vereinigung der Chirurgen Berlins am 15. Juni 1908.
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Publication Date:
11 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Für praktisch klinische Zwecke erscheint mir die Einteilung der Filarien nach der Zeit des Vorkommens ihrer Larven im Blut in die Gruppe der

Filaria nocturna (Filaria Bankrofti)

Filaria diurna (Filaria loa)

Filaria perstans

am zweckmäßigsten.

2. Die Filaria loa scheint nur das unter dem Namen Kamerun-Beulen bekannte Krankheitsbild hervorzurufen, während die Filaria Bankrofti und perstans für die klinisch völlig verschiedenen, mannigfaltigen Bilder der Filariasis verantwortlich sind.

3. Die Diagnose Filariasis wird gesichert durch den Nachweis der Filarienlarven. In den nicht seltenen Fällen, in denen dieser Nachweis nicht gelingt, genügt der Nachweis der Eosinophilie bei klinisch unter Berücksichtigung der Anamnese auf Filariasis verdächtigem Krankheitsbild und bei Ausschluß von anderen Eosinophilie erzeugenden Krankheiten.

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