Dtsch Med Wochenschr 1920; 46(18): 484-486
DOI: 10.1055/s-0029-1192621
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Frage der Fleckfieberschutzimpfung

B. Möllers, Georg Wolff in Berlin
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Publication Date:
14 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Eine wirksame Immunität, wie sie nach uberstandenem Fleckfieber stets eintritt, läßt sich beim Meerschweinchen durch Einspritzung von abgetötetem Fleckfiebervirus nicht erzielen. Das beweisen unsere tierexperimentellen Erfahrungen, die neuerdings durch die systematischen Untersuchungen von Dorr und seinen Mitarbeitern eine weitgehende Nachprüfung und Bestätigung erhalten haben. In Uebereinstimmung damit stehen die bisherigen unbefriedigenden Erfahrungen mit der Schutzimpfung beim Menschen. Die notwendige Vorbedingung für das Zustandekommen einer langdauernden aktiven Immunität gegen Fleckfieber ist der spezifische Infektionsprozeß. Am aussichtsreichsten erscheinen, analog den erfolgreichen Schutzimpfungen bei anderen Krankheiten, Versuche mit kombinierten Einspritzungen von lebendem Fleckfiebervirus und Immunserum (analog Rinderpest, Milzbrand, Schweinerotlauf) oder mit einem auf andere Weise abgeschwächten Fleckfiebervirus (analog Pocken und Tollwut).

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